Vernesa Berbo wurde in Priboj, Jugoslawien, geboren. Sie studierte Schauspiel an der Staatlichen Akademie für Schauspielkünste in Sarajevo. Sie kam 1993 als Kriegsflüchtling nach Berlin. Seit 1994 arbeitet sie als Schauspielerin, Musikerin und Autorin an den diversen Theatern in Berlin, unter anderem am Maxim-Gorki-Theater, Berliner Ensemble und Deutsches Theater. »Der Sohn und das Schneeflöckchen« ist ihr erster Roman. Vernesa Berbo lebt in Berlin.
Vernesa Berbo erzählt mit eindringlicher Kraft und atemberaubendem Tempo vom Schicksal zweier Schwestern während der Belagerung Sarajevos.
Dijana ist Schwester, Tochter und Soldatin. Auf die Frage, warum sie »Sohn« genannt wird, lächelt ihr Vater nur geheimnisvoll, als wüsste er etwas über sie, das früher oder später alle sehen würden. Dijana ist selbstbewusst und leidenschaftlich, vor allem aber ist sie die Beschützerin von Dada, ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester. Die sensible und aufgeweckte Dada kam 1976 bei Eiseskälte zur Welt, wie eine Schneeflocke, die im letzten Moment in den Raum schwebt, bevor man das Fenster zuschlägt. Mit Beginn der Belagerung Sarajevos im Jahr 1992 wird Dijana klar: Es ist an ihr, ihre Schwester, das »Schneeflöckchen«, lebend durch den Krieg zu bringen. Schon bald landet Dijana mit ihrem Vater an der ersten Frontlinie, und während Dijana dem Krieg mit Härte begegnet, klammert sich Dada an Mirza, ihre erste große Liebe - bis fatale Ereignisse den Schwestern alles zu nehmen drohen.
So zärtlich, dennoch kompromisslos und zugleich voller erzählerischer Kraft ist selten über den Krieg und die Liebe entgegen allen Widrigkeiten geschrieben worden. Vernesa Berbo ist selbst Überlebende der Belagerung Sarajevos und stößt uns mitten hinein in jene Realität des Krieges, die noch immer zu wenig Beachtung findet: das Schicksal der Frauen, ihre tiefe seelische Verwundung, aber auch ihre große innere Stärke. Ein mitreißender Roman von atemloser Spannung.
»Ein Roman gegen den Krieg und für die Liebe. Ein großes Glück!« SaSa StaniSic
»Im Krieg, wenn keinerlei Ethos mehr Gültigkeit hat, lässt sich genau studieren, wie das Destruktive vonstattengeht. Dieser Roman ist Anrufung des Lebens und bitterer Gesang zugleich.« Marica Bodrozic, FAZ