Die krisenhafte Gegenwart ruft in vielen Menschen dystopische Zukunftsängste hervor. Weltuntergangsfantasien als archaische Ängste vor dem Zusammenbruch, vor dem Ende aller existenziellen Verbindungen, überschatten die Suche nach gesellschaftlicher Zukunftsfähigkeit. In ihrem Gedankenexperiment fragt Vera Kattermann, ob wir aktuelle gesellschaftspolitische Kontroversen besser verstehen, wenn wir uns als Passagiere an Bord der Titanic sehen - Passagiere, die aufgefordert sind, drohende Gefahren abzuwenden, die Abläufe an Bord neu zu regeln, und trotz Krisengefühlen Transformation zu wagen. Sie entwirft eine neue Form der gemeinschaftlichen Zukunfts- und Hoffnungsarbeit, die nach dem Möglichen fragt und sich kritisch den bewussten und unbewussten Hindernissen stellt. Denn auch für düstere Szenarien gibt es ein Danach, eine dann neu zu gestaltende Welt.