Bültmann & Gerriets
Janine Ukena liest aus ihrem New-Adult-Suspense-Roman "Illusion - A Lie Worth Believing"
06.02.2026 um 19:00 Uhr
Die Schnulze
Warum wir sie trotzdem lieben. Erkundungen an den Grenzen des Geschmacks
von Michael Corsten, Volker Schubert
Verlag: Dittrich Verlag
E-Book / EPUB
Kopierschutz: ePub mit Wasserzeichen


Speicherplatz: 1 MB
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ISBN: 978-3-912155-50-1
Auflage: 1. Auflage
Erschienen am 15.10.2025
Sprache: Deutsch
Umfang: 308 Seiten

Preis: 12,99 €

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zum Taschenbuch 22,00 €
Inhaltsverzeichnis
Klappentext
Biografische Anmerkung

1. Fragen an ein ästhetisches Alltagsphänomen S. 9
1.1 Erste Beispiele S. 12
Seemann, deine Heimat - eine selbst-widersprüchliche Anrufung S. 12
You're Beautiful - das Unvergessliche anpreisen S. 14
Immergrüne Liebesschnulzen im Pop S. 16
Forever Young - Covered and Uncovered S. 17
Bitte, nehmt mir die schönen Dinge nicht weg! S. 19
1.2 Ein Unbegriff: Schnulzen müssen nicht defi niert werden S. 22
2. Am Anfang war keine Schnulze S. 29
2.1 Soundverschiebungen S. 30
2.2 Kulturelle Aneignungen S. 32
Die Verschnulzung schwarzer Musik: Ol' Man River S. 34
Summertime S. 41
2.3 Ausdifferenzierungen: Schmaltzies, Schnulzen und weitere Traditionslinien S. 47
3. Stimmungen und Gefühlslagen der Schnulze S. 58
3.1 Liebe: With or Without You S. 59
Unchained Melody S. 60
Blue-Eyed Soul - Kulturelle Aneignung der »Schwarzen Seele«? S. 68
Without You S. 70
Let It Be Me S. 74
Opfer sein und Opfer werden S. 78
Bye Bye Love - Wenn Männer weinen S. 81
3.2 Unterwegs, ohne anzukommen S. 88
Wie blau ist das Meer, wie groß kann der Himmel sein S. 92
Das Lied der Straße S. 96
Reminiszenzen an den Aufbruch und seine Versprechungen S. 101
Der Weg der Prüfungen S. 104
3.3 In weiter Ferne, so nah S. 107
La Mer. Beyond the Sea. Das Meer. De zee. Bö¿a (Volna). S. 108
Capri-Fischer und die Exotik-Sehnsucht der 1950er Jahre S. 114
Exotik. Kitsch. Schnulze S. 117
Fernweh und Melancholie gleich um die Ecke: Vom Griechischen Wein nach Bochum S. 119
3.4 Ein Wir anrufen: ausdrückliche Vergemeinschaftungen S. 121
Die Schnulze - politisch? S. 124
Erbauliche Geschichten S. 130
Vergemeinschaftung privater Gefühlslagen S. 132
3.5 Leben und Tod S. 134
Der große Abschied S. 137
Life in vain S. 139
Tränen im Himmel S. 142
Goodbye Johnny S. 144
Tod und Verklärung S. 147
4. Stimme und Stimmung - die musikalische Formation von Haltungen S. 151
4.1 Variationen der Stimme S. 155
Die Semantik der Stimmlagen S. 159
Eine erste idealtypische Matrix S. 162
Bewegungen im Stimmregister: von dunkel zu hell, von unverstellt zu verstellt S. 167
Klar und hell - himmlische Zuversicht S. 168
Die Klagen der hochgetriebenen Männerstimmen S. 172
Unreif im Stimmbruch - Die Stimme des jugendlichen Mannes S. 175
Vom Leiden wundgeriebene Frauenstimmen S. 176
Tiere in Kommunionsanzügen: The House of the Rising Sun S. 178
Sich in die Tiefe(n) fallen lassen: Die dunklen
Herzensbrecher-Stimmen der Männer S. 181
4.2 Von der Stimme zur Haltung von
Personenfiguren S. 182
Selbstbehauptung - weiblich und männlich S. 184
Die gebrochene Stimme einer Anschmiegsamen S. 187
It Was a Very Good Year S. 189
Authentizitätsfiktionen - zur Identität von Song-, Aufführungs- und Starperson S. 190
Starstimmen als Personenfiguren S. 196
5. Wertungen S. 200
Wertungslogiken S. 202
Geschmack und Gebrauch S. 206
Gebrauchsweisen und Gebrauchswerte S. 209
Die Kunst der Schnulze S. 216
6. Ästhetisches Erleben von Schnulzen S. 219
6.1 Eine Ästhetik des ästhetisch Illegitimen? S. 223
Play it again, Sam S. 228
Alles nur leere Worte S. 230
Die kleine Form und die großen Gefühle S. 234
Sehnsucht und Sentimentalität S. 241
Parodie und Ironie S. 248
Das Schwinden des Subjekts S. 252
6.2 Archiv des Vermissten S. 257
Ne me quitte pas S. 260
Verschnulzung der Verzweiflung? S. 266
If You Go Away S. 269
Blueberry Hill S. 275
Vom Bodensatz der Erinnerungskultur S. 281
Phänomenal, faszinierend, unvergleichlich S. 284
Irgendwo auf der Welt S. 287
Literatur S. 289
Tabellen S. 298
Register S. 299
Titel S. 299
Interpret:innen S. 303



Von Freddy Quinn über Hildegard Knef und Sam Smith bis Adele - Schnulzen sind allgegenwärtig. Obwohl sie fester Bestandteil der Popkultur sind, werden sie oft nur belächelt; aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wurden sie bisher kaum betrachtet. Warum ist das so?
Michael Corsten und Volker Schubert gehen den Besonderheiten dieser popmusikalischen Erscheinung nach. Sie zeigen an einschlägigen Schnulzen, was an diesen über die verschiedenen Stilrichtungen hinweg bewegt und anrührt: Stimmen und Sound inszenieren Gefühlslagen von sehnsüchtiger Liebe bis tiefer Verzweiflung. So entsteht ein popkulturelles Archiv aus Stimmungen, Haltungen und Narrativen.
Die Schnulze ist mehr als nur Kitsch - sie ist ein eigenständiges soziales, kulturelles und ästhetisches Phänomen.



Michael Corsten ist Professor für Soziologie an der Universität Hildesheim. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Lebenslaufsoziologie, Kultursoziologie und soziologische Theorien. Auswahl Publikationen: Lebenslauf und Sozialisation (VS Springer 2020); Praxis. Ausüben. Begreifen (als Herausgeber), (Velbrück Wissenschaft 2021); »Tod und Schnulze«, Jahrbuch »Tod und Gesellschaft« (Juventa 2025, zusammen mit Volker Schubert)
Volker Schubert war Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim. Zuvor lehrte er Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Kumamoto (Japan) und Pädagogik an den Universitäten Mainz und Marburg. Arbeitsgebiete: Theorie der Erziehung, Vergleichende Erziehungswissenschaft (Schwerpunkt Ostasien und Ozeanien) und Ästhetische Erziehung. Auswahl Publikationen: Der Pädagoge als Ingenieur (Beltz Juventa 2019); Alles kann besser werden, außer dem Menschen. Anthropologie und Pädagogik bei Bertolt Brecht (Velbrück Wissenschaft 2025).


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