Ingo Haeb, geb. 1970 in Hamburg, geb. 1970, hat Regie an der Kunsthochschule für Medien in Köln und Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studiert. Er war als Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und an der Kunsthochschule für Medien Köln tätig. Für seine Filme wurde er bereits vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Max-Ophüls-Preis, dem Förderpreis der Eurovision und er war mehrfach für den Grimme Preis nominiert.
Wie widerstandsfähig können Heranwachsende sein, wenn die Ideologie, die sie umgibt, menschenverachtend ist? Die Graphic Novel Ingrid und Paul beschäftigt sich mit dieser Frage. Sie erzählt die Geschichte zweier Geschwister, die in der NS-Zeit ihre Identität zwischen Gewissen und Gesinnung suchen. Sie werden erbitterte Gegner, finden jedoch im Widerstand als junge Erwachsene wieder zusammen. Die 13 Episoden, jede in einem Jahr zwischen 1933 und 1945 angesiedelt, geben Einblicke in den Alltag dieser Zeit. Sie zeigen, wie die Geschwister unter dem Druck der Ideologie heranwachsen. Die Geschichte bleibt emotional auf ihre Beziehung fokussiert, beleuchtet jedoch gleichzeitig viele verschiedene Aspekte dieser düsteren Epoche. Die Ästhetik der Graphic Novel ist klassisch und naturalistisch, mit analog gezeichneten Bleistiftzeichnungen, die eine beklemmende Atmosphäre schaffen. Die monochrome Farbgebung erinnert an alte Fotos und unterstreicht die Wärme des vertrauten Zuhauses, das den Kindern genommen wird. Mit der Zeit spiegelt der Zeichenstil zunehmend das klaustrophobische Gefühl der Diktatur wider.
1934-1936: Aus Geschwistern werden Rivalen
1937-1939: Der Verrat
1940-1942: Ingrids Flucht und Pauls Schuldgefühle
1943-1945: Widerstand und Versöhnung