Bültmann & Gerriets
Deformierte Lebensbilder
Erzählmodelle der Nachkriegsautobiographie (1945--1960)
von Hans-Edwin Friedrich
Verlag: De Gruyter
Reihe: ISSN Nr. 74
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-484-35074-8
Auflage: Reprint 2015
Erschienen am 12.04.2000
Sprache: Deutsch
Format: 236 mm [H] x 160 mm [B] x 31 mm [T]
Gewicht: 839 Gramm
Umfang: 464 Seiten

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Klappentext

Nach 1945 erschien auf dem deutschen Buchmarkt eine kaum überschaubare Fülle autobiographischer Publikationen. Die intensive Selbstreflexion führt zu einer Problematisierung der eigenen Biographie und in weiterer Konsequenz die Schriftsteller zu experimentellen Variationen des autobiographischen Erzählens: Erweiterungen des Erzählrepertoires, Montagetechnik, Variationen der Rahmenerzählung, fiktionale Elemente innerhalb der Autobiographie, Steigerung des Dokumentarismus. Es geht zunächst um die theoretische Rekonstruktion der zentralen Kategorien der Autobiographie (Fiktionalität, historiographische Erzählung, Biographie und Lebenslauf, autobiographisches Gedächtnis). Im Zentrum der Textanalyse steht die Konstruktion von Identität und Individualität, deren gemeinsames Zentrum das vitalistische Biographiemodell ist. Nur die dem Nationalsozialismus nahestehenden Autoren konstruieren ihr autobiographisches Ich als unproblematische Einheit. Alle anderen radikalisieren die Exklusion der modernen Individualität oder sie beschreiben die Zeit des Dritten Reiches als elementare Krise, die durch eine Konversion überwunden wird oder als Krise bestehen bleibt. Vor allem die Autoren des rechtskonservativen Lagers der Weimarer Republik führen eine fundamentale Auseinandersetzung mit dem eigenen Verschulden bis hin zum Eingeständnis ihres Scheiterns.
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