Dieses Buch folgt erstmals den Hinweisen, die »Warten auf Godot« auf seine Historisierung gibt und zeigt, dass sich ein richtiges Verständnis des Stücks nur aus dem Verhältnis zwischen dem Absurden und dem geschilderten historischen Ereignis ergeben kann.
Dieses Buch antwortet auf Brechts Frage, wo Vladimir und Estragon während des zweiten Weltkrieges gewesen sind. Denn was wäre, wenn in Becketts erstem Bühnenstück eine Geschichte erzählt wird, die sich wirklich zugetragen hat? Wenn hinter der Fassade des Genres - absurdes Theater - in angemessener Distanz und Diskretion von einem historischen Ereignis berichtet wird? Von Handlungsfäden, die sich auf dem Weingut Bonelly kreuzen? Mit »Warten auf Godot. Das Absurde und die Geschichte« werden uns die Augen geöffnet: Wir fliehen mit Vladimir alias Monsieur Albert und mit Estragon alias Lévy aus dem elften Pariser Arrondissement in Richtung italienische Grenze.
Valentin und Raymonde Temkine sind Theaterhistoriker, ihr Enkel Pierre Temkine unterrichtet Philosophie. Denis Thouard , Forschungsdirektor am CNRS, Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, beschäftigt sich mit der Theorie und Geschichte der Hermeneutik. François Rastier, Forschungsdirektor am CNRS, ist Begründer einer an der Hermeneutik orientierten linguistischen Semantik. Tim Trzaskalik ist Übersetzer und Mitarbeiter am Centre de recherche sur les conflits d interprétation in Nantes.