St. Petersburg, 19. Jahrhundert. Titularrat Jakow Petrowitsch Goljadkin ist ein schüchterner, niederer Beamter, ein unsicherer Außenseiter ohne gesellschaftlichen Umgang und berufliche Anerkennung. Auch bei Frauen hat er keinen Erfolg - seine Liebe zu Klara Berendejev, der Tochter eines einflussreichen Staatsrats, bleibt ohne Erwiderung. Sein ereignisloses Leben ändert sich abrupt, als er während eines nächtlichen Spaziergangs auf seinen Doppelgänger trifft. Wer ist diese Person, die Goljadkin auf ein Haar gleicht?
Es beginnt ein grotesker Konkurrenzkampf, der nicht gut ausgehen kann. Vom Verfolgungswahn getrieben, verliert Goljadkin mehr und mehr den Sinn für die Realität. In der Urfassung des Romans ist Dostojewski in all seiner Komik, Komplexität und sprachlichen Rafinesse neu zu entdecken.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. Sein Werk beschreibt zum einen die politischen und sozialen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreichs im 19. Jahrhundert, ergründet aber auch die Tiefen der menschliche Psyche. 'Der Doppelgänger' ist sein zweiter Roman, der jetzt erstmals in der Urfassung ins Deutsche übersetzt wird.