Die Schützenfische vom Tierpark Dählhölzli Bern schießen in ihrem Becken mit großer Präzision Beutetiere von den Blättern und Stielen der Mangrove. Ein bis zwei Meter weit schleudern sie einen Wasserstrahl und - treffen. Meistens jedenfalls. Sie können offenbar auch die Brechung des Lichtes im Wasser berücksichtigen. Die Pflege von Moschusochsen, den urigen Zotteltieren, die gar keine Ochsen sind, braucht enorme Akkuratesse. In der schweizerischen Hauptstadt sorgen sie mit großer Regelmäßigkeit für Nachwuchs. Und das, obwohl es der südlichste Zoo ist, der diese Tiere des Nordens hält. In diesem Jahr wurde ein junger, unerfahrener Bulle Vater. Ihm fällt es noch sehr schwer, seinen ersten Spross zu akzeptieren. In der großen Halle des Vivariums lebt neben Temminck-Rennvögeln, Kurzohr-Elefantenspitzmäusen und Argus-Waranen eine Termitenkolonie. Tausende Insekten arbeiten akribisch und mit unglaublicher Perfektion fortwährend an ihrer Behausung. Fünf Meter hohe Türme reichen bereits bis an das Dach. Termitenhaltung im Zoo ist weltweit einzigartig. Auf seinen Freianlagen präsentiert der Berner Tiergarten vor allem europäische Tiere, wie es sie früher einmal, nach der Eiszeit, auch in der Schweiz gegeben hat. Bären, Vielfraße, Wölfe, Ziesel und Fischotter bewohnen Gehege, die es dem Besucher leicht machen, sie sich in ihrem eigentlichen Lebensraum vorzustellen. Zuchterfolge honorieren die Bemühungen um die Erhaltung dieser heute in Europa vom Aussterben bedrohten Arten.