Beluga-Baby Quila erblickte 1995 das Licht der Unterwasserwelt. Neben fettreicher Muttermilch erhält der kleine Weißwal inzwischen auch feste Kost: Heringe, mit denen der Zweijährige erst einmal spielt, bevor er sie unzerkaut verschluckt oder den erwachsenen Fängern im Beluga-Becken überlässt. Zwei der vier Seeotter im Vancouver Aquarium sind Überlebende der Umwelt-Katastrophe durch den Tanker Exxon Valdez im März 1989. 42 000 Tonnen Rohöl waren damals ins Meer geflossen. Für unzählige Wale, Fische, Vögel, Robben und Seeotter des nördlichen Pazifik wurde die Ölpest zur Todesfalle. Mit verklebtem Fell und von den giftigen Dämpfen stark angegriffenen Organen kamen die beiden Seeotter in die Zoo-Anlage an der kanadischen Westküste. Sie sind wieder gesund und machen sich besonders gern über Krebse her. Mit kräftigen Bissen und Hilfe von Werkzeug knacken die Räuber jeden Panzer. Nach Krebsen strecken auch Riesenkraken ihre acht mit Saugnäpfen ausgestatteten Fangarme aus. Im Schutz von Höhlen lauern die intelligenten Jäger des Pazifischen Ozeans ihrer Beute auf. Sie sind die großen Verwandlungskünstler der Meere. Durch Körperfarbe, -zeichnung und -stellung passen sie sich nicht nur der Umgebung an, sie drücken damit auch ihre momentane Stimmung aus: Rot wird ein Riesenkrake vor Wut, blass vor Angst. Der mehrfach ausgezeichnete Aqua-Zoo wurde 1956 eröffnet und beherbergt über 50 000 Wirbellose, Fische, Reptilien, Amphibien und Säugetiere. Wissenschaftler erforschen die Dialekte der Schwertwale British Columbias und bemühen sich herauszufinden, warum der Bestand an Stellerschen Seelöwen seit 1980 um zwei Drittel zurückgegangen ist. Zahlreiche solcher Forschungsprojekte und intensive Bemühungen um die Weitergabe von Wissen machen das Vancouver Aquarium zu einer Größe im Kampf für die Erhaltung der Ökosysteme im Pazifischen Ozean.