Bültmann & Gerriets
Die koloniale Karibik
Transferprozesse in hispanophonen und frankophonen Literaturen
von Gesine Müller
Verlag: De Gruyter
Reihe: ISSN Nr. 53
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-11-028116-3
Erschienen am 18.05.2012
Sprache: Deutsch
Format: 236 mm [H] x 160 mm [B] x 22 mm [T]
Gewicht: 599 Gramm
Umfang: 296 Seiten

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Biografische Anmerkung
Klappentext

Gesine Müller, Universität Potsdam



Werden nicht in der Karibik des 19. Jahrhunderts Phänomene und Prozesse vorweg-genommen, die heute erst ins Bewusstsein gelangen? Der Blick auf die kaleidoskopartige Welt der Karibik über literarische und kulturelle Transprozesse in jener Epoche erlaubt völlig neue Einsichten in die frühen Prozesse der kulturellen Globalisierung. Rassistische Diskurse, etablierte Modelle ¿weißer¿ Abolitionisten, Erinnerungspolitiken und die bisher kaum wahrgenommene Rolle der haitianischen Revolution verbinden sich zu einem Amalgam, das unser gängiges Konzept einer genuin westlichen Moderne in Frage stellt. Migration, Zirkulation und Vernetzung zwischen verschiedensten geographischen Räumen, aber auch Orientierungs- und Heimatlosigkeit gelten als charakteristisch für unsere heutigen Gesellschaften. Diese Phänomene der Deterritorialisierung lassen sich in der karibischen Inselwelt schon für das 19. Jahrhundert beobachten, wo Piraten und Sklavenhändler zwischen Imperien und Kontinenten hin- und hersegeln, Schriftsteller von einem Exil ins nächste fliehen, oder auch analphabetische Kleinkrämerinnen als Nachrichtenüberbringer zwischen den Welten fungieren. Ein faszinierender Ausgangspunkt für die Untersuchung der Bruchstellen kolonialer Systeme.
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