Das Buch erörtert zwei eng miteinander verbundene Leitmotive: die Entstehung der künstlerischen Themen und Figuren in der Kunst der Moderne, besonders in Bezug auf die literarischen Avantgarden und deren Theorie der Kunst; und die Mythologie - oder Mythologisierung - der Moderne. Das zweite Thema betrifft die Tendenz, einerseits die moderne Epoche und ihre Kunsterscheinungen durch den griechischen Mythos und andere Formen der Mythologie zu interpretieren, und andererseits durch eine Hybridisierung mit der Vergangenheit eine neue Mythologie der Moderne hervorzubringen. Die Kunstproduktion und die Kunsttheorie der Moderne sind von der doppelten Tendenz gekennzeichnet, radikal mit der Tradition zu brechen, und ihr dennoch einige künstlerische und theoretische Aspekte abzugewinnen. So hat die Obsession der Moderne, unbedingt ein Gesamtkunstwerk hervorbringen zu wollen, zwar zweifellos einen romantischen Ursprung, entwickelt sich jedoch entlang anderer Koordinaten, die im Folgenden skizziert werden. Das Buch stellt diese Themen neu dar, indem es Kontinuität und Frakturen, Spannungen und Wiederholungen innerhalb der Theorie und Praxis der neuen Kunst hervorhebt.
Mauro Ponzi, Sapienza Universität Rom, Italien.