Die Epigramme bilden das dritte große Teilstück des überlieferten Werks des C. Valerius Catullus. Während diese Epigramme in der Forschung bislang eher stiefmütterlich behandelt und oft als wenig kunstvoll angesehen wurden, ist es nun mittels intertextualitätstheoretischer Methodik gelungen, nachzuweisen, wie stark sie sich am kallimacheischen Kunstideal orientieren.
Die gestalterischen Prinzipien hellenistischer Dichtung sind in Catulls Epigrammen durchgehend präsent, und diese Erkenntnis liefert nicht nur zahlreiche neue Interpretationsansätze, sondern verrät auch viel über die sozialen Strukturen, in die Catull innerhalb der Dichtergruppe der "Neoteriker" eingebunden war.
Cornelius Hartz, Hamburg.