In seinen »Adagia« (»Sprichwörter«), einer kommentierten Sammlung sprichwörtlicher Redewendungen, fasst Erasmus von Rotterdam antike und christliche Weisheit zusammen und bezieht diese auf die zeitgenössische Lebenswelt. Das Kompendium, das der Humanist von 1500 bis 1536 immer wieder ergänzt und überarbeitet, zählte über Jahrhunderte hinweg zum Bildungskanon. Dabei belässt es Erasmus nicht bei einer bloßen Aneinanderreihung von Worterläuterungen - seine ausführlichen Kommentare und Anekdoten geben tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt. Diese von Anton J. Gail übersetzte und kommentierte Ausgabe präsentiert eine Auswahl maßgeblicher Passagen dieses Werks und erläutert seine Entstehung und Rezeption.
Sprachen: Deutsch, Latein
Einleitung
Zur Charakteristik der Auswahl
I Lehrreich und unterhaltsam
Oleum et operam perdidi / Öl und Mühe habe ich vertan
Annus producit, non ager / Das fahr macht die Ernte, nicht der Acker
Polypi mentem obtine / Mach es wie der Polyp
II 'Heidnische' Herausforderung für Christen
A mortuo tributum exigere / Sich an einem Leichnam bereichern
Fumos vendere / Wind machen
Ut fici oculis incumbunt I Wie Gerstenkörner in den Augen sitzen
III Heidnische Wirklichkeit und christliches Maß in der Politik
Aut Regem, aut fatuum nasci apartere / Man muß entweder als König oder als Narr geboren sein
Spartarn nactus es, hanc orna / Du hast dein Sparta, mach es ansehnlich
IV Selbstbildnis und Gesicht der Zeit
Herculei Labores / Herkulische Mühen
Festina lente / Eile mit Weile
Anmerkungen
Verwendete Literatur