Thomas Mann war nicht unbedingt dafür bekannt, sich politisch eindeutig zu positionieren - bis die NSDAP bei den Reichstagswahlen im September 1930 mit knapp 20 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft wurde. Einen Monat später hielt er seine mutige Ansprache als »Appell an die Vernunft«, in der Hoffnung, dass sich alles doch noch zum Guten wenden ließe.
In seinem Nachwort stellt Jens Bisky heraus, in welcher Situation Mann sprach, wie auf die Ansprache reagiert wurde, und zieht Parallelen zu Bürgerlichkeit und Vernunft heute.
Thomas Mann (1875-1955), 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten deutschsprachigen Schriftstellern.
Jens Bisky, geb. 1966, Journalist und Autor, war lange Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung, arbeitet seit 2021 am Hamburger Institut und verfasste mehrere vielbeachtete Bücher.