Auf weiße Weihnachten hofft in den tiefen Lagen schon lange niemand mehr, aber auch in den Bergen ist Schnee - nicht nur an den Feiertagen - keine Selbstverständlichkeit mehr. Der Klimawandel macht Schnee zur Mangelware und zum Sehnsuchtsartikel. Zum Glück kann die Literatur hier einfach (und ohne energiefressende Schneekanonen) aushelfen und die weiße Pracht ins Haus holen. Darum kümmern sich Erzähler*innen wie Judith Hermann, Daniel Kehlmann, Haruki Murakami und auch Klassiker wie Ernest Hemingway oder Anton Tschechow. In allen Geschichten ist der Schnee der eigentliche Held, egal, ob er in der Großstadt fällt und ebenso für Verkehrs- wie auch für Gefühlschaos sorgt, in den Bergen, wo er beim Ski- oder Schlittenfahren für euphorische Gefühlsausbrüche sorgt, oder eben, weil er ausbleibt und »Schneenervosität« verursacht. Früher war mehr Schnee bietet wohlig warme Winterlektüre.