Witold Gombrowicz, 1904 als Sohn eines polnischen Landadligen geboren, wurde 1939 auf einer Schiffsreise nach Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht - und blieb vierundzwanzig Jahre in Argentinien, das für ihn zur zweiten Heimat wurde. In den posthum veröffentlichten Polnischen Erinnerungen erzählt Gombrowicz von seiner Jugend auf dem Land und seiner komplizierten Beziehung zum intellektuellen Leben Warschaus. Die Anekdoten über die Vorkriegszeit, einige seiner weniger bekannten Texte, tragen entscheidend zum Verständnis seines Werks bei. In den Argentinischen Streifzügen beschreibt Gombrowicz boshaft, scharfsinnig und kompromisslos kritisch das Land und seine Bewohner. Sein entlarvender Blick auf Menschen und Natur machen die Berichte zu einer ganz eigenen Form von Reiseliteratur. Seine wichtigsten Werke schrieb Gombrowicz in polnischer Sprache, aber er verfasste auch Texte für argentinische Zeitschriften auf Spanisch, die in diesem Buch zusammengestellt wurden.
Unmittelbar vor dem geistigen Auge entsteht eine eigenwillige Schriftstellerpersönlichkeit, deren Werk in der Literatur des 20. Jahrhunderts einzigartig ist.
Witold Gombrowicz wurde 1904 als Sohn eines Landadeligen in Maloszyce in Polen geboren. 1915 übersiedelte die Familie nach Warschau, wo Gombrowicz nach Abschluss der Schule Jura studierte. Von 1928 bis 1934 arbeitete er an einem Warschauer Gericht, widmete sich jedoch bald ausschließlich der Literatur. 1933 veröffentlichte er den Erzählungsband Memoiren aus der Epoche des Reifens. 1938 erschien Ferdydurke und löste eine heftige literarische Debatte aus. Im Sommer 1939 wurde Gombrowicz auf einer Reise in Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht. Er blieb 24 Jahre lang in Argentinien, das für ihn zur zweiten Heimat wurde. In dieser Zeit entstanden fast alle seine Werke, die ab 1950 auf Polnisch in Paris und später auch in Warschau veröffentlicht wurden. 1963 kehrte Gombrowicz nach Europa zurück. 1964 ließ er sich, mit Unterbrechung durch einen einjährigen Aufenthalt in Berlin, im französischen Vence nieder, wo er 1969 starb.