Die zweite Auflage des Bandes über kulturbedingte Konflikte imAlltag und Wege des Umgangs damit nimmt die aktuelle Diskussion überKulturalismus, Rassismus und Fundamentalismus auf und gibt Orientierungen indieser unübersichtlichen Lage. Bemühungen um interkulturelle Erziehung und Bildungantworten auf die Herausforderungen einer multikulturell gewordenenGesellschaft, die aber in Deutschland von vielen nicht akzeptiert wird.Besonders problematisch sind kulturbedingte Wertkonflikte im Alltag, aufderen Bewältigung in Erziehung und Bildung vorbereitet werden muß. Das Buch gibt dazu einen Überblick über mögliche Wege underläutert sie beispielhaft für die Situation der Schule. Aus dem Inhalt: Interkulturelle Erziehung und Bildung als Antwort auf dieAnforderungen der multikulturellen Gesellschaft Zur Entstehung der Konzepte Interkultureller Erziehung undBildung in Deutschland Interkulturelle Erziehung als Antwort auf die als dauerhaft zuakzeptierende multikulturelle Gesellschaft: Begegnung und Konflikt Kulturkonflikte Zum Kulturbegriff im Kontext Interkultureller Erziehung undBildung Konflikt und Konkurrenz der Kulturen Kampf der Kulturen: Universalismus oder Kulturrelativismus? Feindbilder Zum Deutungsmuster des Ausländers als Zuwanderer Der Zuwanderer als Fremder und als Konkurrent Vier Formen des Umgangs mit Zuwanderern MultikulturelleGesellschaft als Kampfbegriff Trotzdem multikulturelle Gesellschaft als Zielvorstellung? Ethnozentrismus und Eurozentrismus Agnostischer Kulturrelativismus - aufgeklärter Eurozentrismus Multiversum der Kulturen Vorbereitung von Majorität und Minoritäten auf ein vernünftigesZusammenleben in der dauerhaft multikulturellen Gesellschaft als politischeund pädagogische Aufgabe ¶Alle Kulturen sind gleichwertig¶ - das Problem desWertrelativismus Wege aus dem agnostizistischen Kulturrelativismus Konventionalismus: Menschenrechte als Basis Anthropologischer Universalismus: transkulturelle Invarianzen MateriellerEvolutionismus: Fortschritt Ethi
"Wir wenden uns vor allem an die Lehrer . . . und wollen ihnen die Mittel für die neue Arbeit bereitstellen, darüber hinaus aber alle Menschen sammeln, die guten Willens sind und der gewaltlosen Macht des Geistes vertrauen. " (Herman Nohl 1 1945 ) Aus der Fülle der inzwischen unter der Bezeichnung Interkulturelle Erziehung diskutierten pädagogisch praktischen und theoretischen Probleme soll hier eine zentrale Fragestellung herausgehoben und zu einer möglichen Lösung gebracht werden: Wie kann zu einem verantwortlichen und vernünftigen Umgang der Angehörigen von Mehrheit und Minderheiten in einer Gesellschaft angeleitet werden? Diese Frage hat zwei Dimensionen: - eine auf die Ungleichheit der Macht zwischen Mehrheit und Minderheiten bezogene - und eine zweite auf die Differenz der Selbst- und Fremddefinitionen bezogene, mit denen sich Mehrheit und Minderheiten jeweils selbst und in Abgrenzung dazu die jeweils anderen bestimmen und identifizieren. Diese beiden Dimensionen trennen nur analytisch, faktisch hängen Macht und Definition von Unterschieden sehr eng miteinander zusammen. Für eine genaue gedankliche Aufschließung der dahinter liegenden Problematik ist es jedoch zulässig, analytisch eine Weile nur der einen Dimension zu folgen und die andere unerörtert im Hintergrund stchen zu lassen. Die Sclbst- und Fremddefinitionen von Mehrheit und Minderheiten in einer Gesellschaft setzen oft - und für den hier interessierenden Fall von ethnischen Minderheiten, vor allem solche von Zuwanderern in Deutschland - fast ausschließlich an Besonderheiten an, zu deren Bezeichnung der Begriff der Kultur verwendet wird.