Lisa Graf absolvierte ihr Abitur am Willibald-Gymnasium in Eichstätt. Schon während der Schulzeit entdeckte sie ihre große Begeisterung für Sprachen. Sie studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München die beiden Masterstudiengänge Cultural and Cognitive Linguistics und Deutsch als Fremdsprache. Neben der Sprachleidenschaft sammelte Lisa Graf praktische Erfahrung durch Praktika und Werkstudententätigkeit in der IT- und Automobilbranche im Human Resources Bereich, was sie auch ins Ausland führte. Ihre berufliche Laufbahn begann sie schließlich im Recruiting für Fach- und Führungskräfte der pharmazeutischen Industrie eines Personaldienstleisters. In ihrer Freizeit engagiert sie sich für den Kegelsport.
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: Bestanden, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Allgemeine und Typologische Sprachwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forschung zu den Linguistic Landscapes (LL), die die Sichtbarkeit, Bedeutung, Anordnung und Wirkung von geschriebener Sprache im öffentlichen Raum untersucht, hat sich seit dem Aufsatz von Landry und Bourhis, der als Anfang der LL-Studien propagiert wird, zu einem vielfältigen Forschungsfeld entwickelt. Als Untersuchungsgegenstand behandeln LL-Studien ein öffentliches, vorwiegend urbanes, Areal und betrachten die dort verwendeten Sprachen. Die Fokussierung auf die Untersuchungsvariablen Schilder und öffentliche Orte, wie beispielsweise die Erforschung der Linguistic Landscapes in einer Einkaufsstraße, wird heute zunehmend weiter interpretiert, sodass einerseits Schilder und andererseits öffentliche Orte aller Art erforscht werden. Diese Entwicklung spielt auch in der vorliegenden Arbeit eine zentrale Rolle, da als Untersuchungsort die Toilettenlandschaft der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München fungiert.
In dieser Arbeit soll reflektiert und auch aufgezeigt werden, welche kulturellen und kognitiven Faktoren auf die LL einwirken.
Einerseits ist es angebracht, da die LMU als größte deutsche Universität mit vielen internationalen Studenten ein interessantes und durch Diversität geprägtes Forschungsgebiet darstellt. Andererseits bieten Toiletten einen besonderen Forschungsansatz für LL-Studien, der schon in manchen Studien untersucht wurde. Darüber hinaus gibt es bei diesem Untersuchungsgegenstand noch die Besonderheit, dass immer nur ein Rezipient zu einer bestimmten Zeit aktiv die LL einer Toilettenkabine betrachten kann. Aus diesen Gründen ergaben sich mehrere Forschungsfragen und -hypothesen, die unter einem zentralen Erkenntnisinteresse subsummiert werden können: Wie gestalten sich die LL von Universitätstoiletten aus? Zur Überprüfung der Forschungshypothesen sollen Anmerkungen zu den LL geschehen, bevor in Kapitel 3 ausführlicher auf die Methodik der Datenerhebung und -auswertung Bezug genommen wird. In den nachfolgenden Abschnitten soll auf für die Arbeit relevante Kontextualisierungen von Toiletten und Studierenden eingegangen werden, bevor in Kapitel 5 die Methodik genauer beleuchtet wird. Schließlich soll in Kapitel 6 die qualitative und quantitative Auswertung der Daten dargestellt werden.