Einleitung: Zwischen Isolation und Verflechtung. Globale Interaktion 600-1350
von Daniel G. König
Einführung
1. Vom amerikanischen Doppelkontinent ins östliche Eurasien
2. Globale Interaktion zwischen 600 und 1350
3. 'Globales Mittelalter'? Die Periode 600-1350 und ihre Nachwirkungen
4. Danksagungen
Struktur und Geschichte der amerikanischen Kontinente 600-1350:
Abgeschlossen und vernetzt?
von Christopher S. Beekman, Justin Jennings und Michael D. Mathiowetz
Einleitung
1. Werkzeuge und Datensätze
2. Der amerikanische Doppelkontinent: Natürliche Hindernisse für Konnektivität und menschliche Strategien zu ihrer Überwindung
3. Amerikanische Makroregionen: Gesellschaftliche Organisation und Interaktion
4. Aspekte der Konnektivität und Verflechtung auf dem amerikanischen Doppelkontinent
Die Entstehung eines islamischen Commonwealth
von Daniel G. König
Einleitung
1. Voraussetzungen der muslimischen Expansion
2. Die protoglobale Expansion von Muslimen
3. Die Genese einer imperialen Kultur: Transregionale Standardsetzung und ihre Grenzen
4. Imperialer Zerfall und die Entstehung des islamischen Commonwealth
5. Epilog: Der islamische Commonwealth und sein Nachleben
Die Kontinentalisierung Europas
von Michael Borgolte
Einleitung: Europa als Teil der Ökumene
1. Europa um 600
2. Verkehrsstruktur und Besiedlung
3. Mobilitäten - oder die Überwindung der Isolation
4. Migrationen und kultureller Wandel
5. Marco Polo, die Pest und die Ungewissheit der Globalisierung um 1350
6. Conclusio
Subsaharische afrikanische Gesellschaften im Dialogmit der islamischen Sphäre
von François-Xavier Fauvelle
Einleitung
1. Das christliche Afrika vor der Herausforderung durch den Islam
2. Afrikas Neue 'Ufer': Das Sahelband und die Swahili-Küste
3. Transsaharische Beziehungen: Akteure und Routen
4. Kreisläufe, Veränderungen, Erwartungen: Handelsaustausch zwischen subsaharischem Afrika und der Welt
5. Maklerstaaten im Afrika des Mittelalters
6. Narrative Wirkungsmacht, Ambivalenz und Unbestimmtheit subsaharischer Maklerstaaten
7. Epilog: Überschneidungen der Dynamik quer über den Kontinent und darüber hinaus
Die Entstehung einer sesshaften Zivilisation und der Aufstieg des Islam im Indien des Mittelalters
von André Wink
Einleitung
1. Landwirtschaft, sesshafte Gesellschaft, Königtum und Religion
2. Indien und die nomadische Grenzzone
3. Die maritime Grenzzone: Seefahrt, Handel und Politik im Indischen Ozean
4. Der Aufstieg des Islam
5. Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Frömmigkeitsakte, Gefolgschaft und Gemeinschaften im östlichen Eurasien
von Naomi Standen
1. Östliches Eurasien - Eine Definition
2. Netzwerke ins 8. Jahrhundert: Frömmigkeit, Politik und Austausch
3. Überall Buddhismen: Der gemeinsame Bestand und die Vielfalt ab dem 8. Jahrhundert
4. Vermehrte Interaktionen: Lokalisierung und Kommunikation vom 10. zum 12. Jahrhundert
5. Transformationen, Expansionen und Eroberungen vom 12. zum 14. Jahrhundert: Die Neugestaltung des östlichen Eurasien
6. Das östliche Eurasien neu gedacht
Anhang
Anmerkungen
Bibliographie
Abbildungsnachweis
Autorin, Autoren und Herausgeber
Personenregister
Ortsregister
Sachregister
Daniel G. König ist Professor für Geschichte der Religionen an der Universität Konstanz. Religiöse Expansionsprozesse sowie die interreligiösen Beziehungen in und um den Mittelmeerraum bilden seine Forschungsschwerpunkte.
Akira Iriye war bis zu seiner Emeritierung Professor für Geschichte an der Harvard Universität. Er ist Träger hoher amerikanischer und japanischer Auszeichnungen und hat zahlreiche Publikationen vor allem zur Geschichte der internationalen Beziehungen und zur Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts vorgelegt.
Jürgen Osterhammel war bis 2018 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz und ist seither Distinguished Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies.
DER LANG ERWARTETE LETZTE BAND
Zwischen 600 und 1350 bot die Erde noch so viel Platz, dass Individuen, Gruppen und ganze Gesellschaften isoliert voneinander existieren konnten. Australien und Ozeanien standen noch gar nicht, der amerikanische Doppelkontinent kaum wahrnehmbar mit Entwicklungen in Europa, Afrika und Asien in Verbindung. Doch wurden in dieser Periode immer mehr Menschen in Netzwerke eingebunden, die Objekte, Praktiken und Ideen über Tausende von Kilometern verbreiteten und dabei Einfluss nahmen auf Entstehung und Zerfall von Herrschaftsräumen. Sie befeuerten in dieser Epoche der
Geschichte der Welt eine Dynamik, welche die Isolation einander noch fremder Gesellschaften an ein Ende brachte.
Weltgeschichte ist lange Zeit als eine Geschichte des Aufstiegs und des Niedergangs einer kleinen Zahl von
Erstmals werden in diesen Bänden die Ergebnisse von mehreren Jahrhunderten internationaler Forschung zur Vorgeschichte der Globalisierung und zur Entwicklung von Gesellschaften und politischen Ordnungen auf allen Kontinenten von führenden Experten zusammenfassend dargestellt. Weltgeschichte erscheint hier nicht als Aneinanderreihung einzelner Spezialgeschichten. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf bisher wenig beachtete Querbeziehungen und Wechselwirkungen: auf Migration von Einzelnen und Gruppen und die Gründung neuer Gesellschaften, auf die interkontinentale Ausbreitung von Technologien, Religionen oder politischen Ideen, auf globale Kommunikationsnetze, Handelsströme und Konsummuster, auf Imperialismus, Kolonialismus und großräumige Kriege.