Bültmann & Gerriets
Die Stimmen aus der Unterwelt
Bob Dylans Mysterienspiele
von Heinrich Detering
Verlag: C.H. Beck
E-Book / EPUB
Kopierschutz: ePub mit Wasserzeichen

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ISBN: 978-3-406-68877-5
Auflage: 1. Auflage
Erschienen am 31.03.2016
Sprache: Deutsch
Umfang: 257 Seiten

Preis: 9,99 €

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Inhaltsverzeichnis
Biografische Anmerkung
Klappentext








1. Mysterienspiele: Dylans Spätwerk
Menetekel und Plagiat
Tausendundeine Stimme
Vorspiele und Übergänge

2. Der Gesang des Nachtvogels: Workingman's Blues #2
Rollenwechsel
Im Wilden Westen, auf hoher See: Erinnerung und Halluzination
Working Man Blues: Der Song als Gegenrede
Am Ende der Welt: Chaplins Moderne und Ovids Exil
Apokalypse und «Ars amatoria»
Das kollektive Ich
Totenbeschwörung und Kunstreligion

3. Prosperos Alptraum, Shakespeares Blues: Tempest
Mörder, Moritat und Märchen
Pop-Shakespeare und Mock-Shakespeare
Liebe, Diebstahl und Minstrel Shows
Prosperos Alptraum

4. Heldenlied und Totenklage: Roll On John
Totenklage
Odyssee
Schmerzensmann
Outlaws, Tiger in der Nacht
Zeitverlust
Athene

5. Die Mysterien der Minstrels: Masked and Anonymous
Ein Film als Programm
Vexierspiele
Mystery Play, Morality Play
«Hey, Prospero. What's happening?»: Shakespeare
Minstrelsy
Totentanz

6. Mystik und Minne: Stay With Me
Nachtschatten
Frank und der Schlüssel
Sehnsucht und Metrum
Bitten und Gebete
Laura
«Queen of my flesh» und «Covenant Woman»
Von Petrarca zu Sinatra

7. Nachwort: Resonanzen


Dank
Anmerkungen
Diskographie und Filmographie
Bibliographie
Nachweis der Abbildungen
Personenregister
Werke von Bob Dylan






Heinrich Detering, geb. 1959, ist Professor für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen und seit 2011 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Lyriker (zuletzt: Wundertiere, Göttingen 2015) ist vielfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Leibniz-Preis der DFG. Zuletzt war er Fellow der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München. Seine langjährige Beschäftigung mit Bob Dylan fand ihren Niederschlag in der Monographie Bob Dylan (Stuttgart 2009).



Mit "Love and Theft", Liebe und Klauen, dem Album von 2001, begann Bob Dylans Spätwerk. Die darauf und den dann folgenden Alben versammelten Songs deuten die Gegenwart nicht nur als apokalyptischen Totentanz, sondern brachten Dylan auch den Vorwurf des Plagiats ein: Waren die Texte nicht allesamt zusammengeklaut, montiert aus Versatzstücken, die er der amerikanischen Musiktradition und der Weltliteratur von Homer und Ovid über Shakespeare bis F. Scott Fitzgerald entnommen hatte, ohne auch nur ein einziges davon nachzuweisen?
Was als Inspirationsmangel eines alternden Künstlers erscheinen könnte, bildet, wie der Literaturwissenschaftler und Dylan-Experte Heinrich Detering zeigt, das Kernstück einer zeitgenössischen, ungeheuer produktiven Poetik. Bei Dylan hat Ovid den Blues. Und der Blues hallt durch die Gewölbe der Antike, vernehmbar bis in die Gegenwart. Mit literarischem Einfühlungsvermögen und detektivischer Beobachtungsenergie führt Detering ins Zentrum von Bob Dylans einzigartiger Kunst, der wiederholt als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt wurde. Und er öffnet den Blick für die erstaunlichen schöpferischen Möglichkeiten einer Songpoesie, ja von Poesie generell im 21. Jahrhundert.


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