Als sie klein war, erzählte der amerikanische Maler, Dichter und Schriftsteller E. E. Cummings seiner 1919 geborenen Tochter Nancy Märchen, die erst posthum als Buch erschienen. Sie sind voller Fantasie und Witz, liebevoll und heiter und lassen ebenso einen anarchischen Blick auf die Gesellschaft wie einen Sinn für die Abgründe sprachlicher Logik erkennen, die Kinder sehr früh zu schätzen wissen. Mit leichter Hand ins Deutsche übersetzt, sind diese Märchen von luftiger Verspieltheit und komischer Konsequenz. Ob wir Zeuge einer Liebesgeschichte zwischen Elefant und Schmetterling werden oder ein kleines Mädchen namens "Ich" begleiten - mit dem beglückenden Gefühl eines leichten Schwindels tauchen wir aus der Lektüre dieser Seiten wieder auf.
E. E. Cummings, geboren 1894 in Massachusetts, gestorben 1962 in New Hampshire, gehört zu den bedeutendsten Dichtern und Schriftstellern der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Vor allem seine sprachspielerische, unangestrengt avantgardistische Lyrik ist ein Meilenstein der Literatur.
Hanne Gabriele Reck, geboren 1928 in München, ist emeritierte Professorin für deutsche Sprache und Übersetzen an der Universität von Puerto Rico und Verfasserin eines entsprechenden Lehrbuchs. Als Übersetzerin übertrug sie vor allem Gegenwartsautoren aus dem Spanischen und Englischen ins Deutsche. Während eines Studienaufenthalts in New York lernte sie E. E. Cummings persönlich kennen.