Thomas O. Höllmann ist Professor em. für Sinologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war Mitglied des Internationalen Konsultativkomitees für das Seidenstraßenprojekt der UNESCO. Bei C.H.Beck erschienen von ihm u.a. "Das alte China" (2008), "Schlafender Lotos, trunkenes Huhn. Kulturgeschichte der chinesischen Küche" (2010) sowie "Die chinesische Schrift" (C.H.Beck Wissen, 2017).
Vorwort
Erster Teil -
Die Grundlagen
1. Begriffe und Quellen
2. Raum und Zeit
3. Menschen und Mächte
Zweiter Teil -
Die Verbreitung von Religionen
Mit einem Fokus auf das 2. bis 9. Jahrhundert
1. Eine Einbahnstraße Richtung Osten
2. Der Buddhismus
3. Der Zoroastrismus
4. Das Christentum
5. Der Manichäismus
6. Judentum und Islam
Dritter Teil -
Tribut und Handel
Mit einem Schwerpunkt im 6. bis 10. Jahrhundert
1. Diplomatischer Warenverkehr
2. Kostbarkeiten
3. Pflanzliches
4. Tierisches
5. Menschliches
6. Fakten und Schimären
7. Transaktionen
8. Nachklang
Vierter Teil -
Transfer und Transformation
Mit einem Schlaglicht auf das 15. bis 18. Jahrhundert
1. Die Schrift
2. Das Papier
3. Der Druck
4. Kompass, Karte und Kanone
5. Die schönen Dinge des Lebens
Fünfter Teil -
Nachspiel
Vom 19. Jahrhundert bis heute
1. Abenteurer und Forscher
2. Der Weg ins 21. Jahrhundert
Anhang
Karten
Die Dynastien im Überblick
Anmerkungen
Chinesische und japanische Quellen
Literatur
Bildnachweis
Personenregister
Register der Orts- und Völkernamen
DIE LEGENDÄRE SEIDENSTRAßE - MEISTERHAFT DARGESTELLT VON THOMAS O. HÖLLMANN
Die Seidenstraße, die Ostasien mit dem Mittelmeerraum verbindet, ist zum Inbegriff einer frühen Globalisierung geworden. Der Sinologe Thomas O. Höllmann schaut von China aus auf das legendenumrankte Routennetzwerk. Er beschreibt anschaulich, wie die Menschen reisten und wie Güter und Ideen weitervermittelt wurden. Ein Ausblick macht deutlich, warum China mit der «Neuen Seidenstraße» auf das symbolische Kapital der alten Verbindungen setzt.
Seit der Antike nutzten Gesandte, Händler, Missionare und Abenteurer die Seidenstraße. Auf dem Landweg passierten sie dabei lebensfeindliche Wüsten wie die Taklamakan, überwanden hoch aufragende Gebirge wie den Pamir und verweilten in betriebsamen Oasenstädten wie Buchara, Samarkand oder Turfan. Davon künden zahllose archäologische Zeugnisse, von denen viele erst in den letzten Jahrzehnten erschlossen wurden.
Thomas O. Höllmann rekonstruiert mit ihrer Hilfe sowie anhand von historiographischen Quellen, fesselnden Reisebeschreibungen und lebensnahen Gedichten, welche Waren nach China gelangten, wie der Buddhismus und andere Religionen im Reich der Mitte rezipiert wurden und welche Schlüsseltechnologien, allen voran Papier und Buchdruck, von dort aus ihren Siegeszug über die ganze Welt antraten. Das Buch geht den ökonomischen Grundlagen, politischen Motiven und kulturellen Rahmenbedingungen des Austauschs nach und führt faszinierend konkret vor Augen, was Globalisierung in einem Zeitraum von rund zwei Jahrtausenden bedeutete.