Vorwort
Zeittafel
1. Krokodile, Tapire und Laufvögel
Im Geiseltal in Sachsen-Anhalt
2. Auf Rentierjagd im Tunneltal
Ahrensburg bei Hamburg
3. Die WG der Toten
Oldendorf in der Lüneburger Heide
4. Frühe Netzwerkerinnen
Das Lechtal bei Augsburg
5. Das Prunkgrab an der Autobahnraststätte
Leubingen bei Erfurt
6. Atlantis auf dem Grund des Bodensees
Unteruhldingen
7. Die reichen Frauen der Kelten
Heuneburg an der Donau
8. Gallischer Krieg im Hunsrück
Dollberg und Hermeskeil
9. Macht kaputt, was euch kaputt macht
Die Kriegergräber von Nienbüttel
10. Eine Hunder-Zimmer-Villa auf dem Land
Reinheim an der französischen Grenze
11. Die römische Latrine im Parkhaus
Rottenburg am Neckar
12. Da liegen Hirsch und Pferd begraben
Rullstorf an der Elbmarsch
13. Persische Münzen in slawischen Äckern
Görke an der Peenemündung
14. Melting Pot zwischen Nord- und Ostsee
Die Hafenstadt Haithabu
15. Reichtum, von dem nichts blieb
Der Altenberg im Siegerland
16. Als die Magdalenenflut das Dorf wegschwemmte
Die Wüstung Winnefeld
17. Die Siedlung, die das Meer sich holte
Rungholt im nordfriesischen Watt
18. Das erste Ghetto Europas
Die Frankfurter Judengasse
19. Von Berlin nach Koblenz
Telegrafenstation Nr. 18 Neuwegersleben
20. Wo das Eisen unter dem Gras lag
Oberhausen und seine Schwerindustrie
21. Der doppelte Marinehafen
Wilhelmshaven und Qingdao
22. Adrema-Matritzen, die Personalakten der Nazis
Treuenbrietzen in Brandenburg
23. Die polnische Enklave
Maczków im Emsland
24. Abgerissen, zerbombt, gesprengt
Berlins mittelalterlicher Stadtkern
25. Ein Ort für Displaced Persons
Das Lager Pöppendorf bei Lübeck
26. Karl Marx ohne Kirche
St. Pauli in Leipzig
27. Verschwunden zwischen Deutschland und Deutschland
Jahrsau in der Altmark
28. Abgebaggert
Breunsdorf in Sachsen
29. Das Dorf, das zweimal verschwand
Diepensee unter dem BER
30. Der Palast weicht dem Schloss
Berlin-Mitte
Dank
Literatur
EIN ATLAS ZUM STAUNEN UND ENTDECKEN
Unter der Oberfläche Deutschlands liegen die Reste unzähliger verschwundener Städte, Handelszentren, Dörfer und Industrieanlagen: ein versunkenes, unbekanntes Deutschland. Pia Volk hat sich auf die Suche nach diesen Orten gemacht. Sie erzählt von ihrer einstigen Bedeutung und ihrem Untergang und besichtigt in Wäldern, auf Feldern, im Watt oder in Asphaltwüsten die Überreste einstiger Größe. Ein kurzweiliger Atlas für alle, die schon immer ahnten, dass unter unseren Füßen eine versunkene Welt liegt.
Auf dem Grund des Bodensees finden sich Reste großer Pfahlbausiedlungen aus prähistorischer Zeit. An der Ostsee lag die kosmopolitische Siedlung Haithabu, ein Knotenpunkt zwischen Skandinavien, dem Baltikum und Westeuropa. Die nordfriesische Stadt Rungholt versank im 14. Jahrhundert in einer Sturmflut. Als man schon glaubte, sie existiere nur in den Sagen, fand man ihre Überreste im Watt. Von dem großen jüdischen Ghetto an der Außenseite der Frankfurter Stadtmauer, das bis ins 19. Jahrhundert existierte, sind heute nur noch Reste erhalten. Im 20. Jahrhundert mussten Ortschaften der innerdeutschen Grenze oder Stauseen weichen, und bis heute werden Dörfer für den Braunkohleabbau weggebaggert. Pia Volk beschreibt kenntnisreich das Schicksal von dreißig exemplarischen Orten, die von unseren Landkarten verschwunden sind, und lässt uns über ein versunkenes Deutschland staunen, das hier und da noch an die Oberfläche ragt.