Laurenz Lütteken lehrt als Professor für Musikwissenschaft an der Universität Zürich. Er ist ein international angesehener Mozart-Forscher und wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen vielfach ausgezeichnet. Bei C.H.Beck sind von ihm erschienen: "Richard Strauss: Die Opern. Ein musikalischer Werkführer" (2013) und "Mozart. Leben und Musik im Zeitalter der Aufklärung" (²2018).
Noch ein Zauberflöten-Buch?
Ein 'Theatermeteor' und seine Folgen
I. Konturen eines Auftrags
1. Mozarts letztes Jahr
2. Freihaustheater
3. Publikum
II. Größe und Wahrhaftigkeit
1. 'Große Oper'
2. Künstliche Welten
3. Die Fülle der Erscheinungen
III. Orte und Landschaften
1. Wilde und geordnete Natur
2. Innen und Außen
3. Mensch und Tier
4. Exotismus
IV. Objekte
1. Bildnis
2. Geräte
3. Zauberdinge
V. Chiffren
1. Prüfung und Strafe
2. Selbstmord
3. Licht und Dunkel
VI. Affekt und Ausdruck
1. Kontraste und Schnitte
2. Wahrheit und Wahrscheinlichkeit
3. Vielfalt und Extreme
VII. Melancholie
1. Das Ende des josephinischen Jahrzehnts
2. Die Macht der Musik?
3. Ausblicke
Anmerkungen
Literatur
Nachweis der Abbildungen und Notenbeispiele
Personenregister
DIE BERÜHMTESTE OPER DER MUSIKGESCHICHTE - NEU ENTSCHLÜSSELT
Mozarts Zauberflöte gilt als großes Rätselwerk. So steil der Aufstieg dieser Oper gleich nach ihrer Uraufführung war, so rasch wuchs die Zahl der Versuche, ihr Geheimnis zu entschlüsseln. Der renommierte Musikwissenschaftler Laurenz Lütteken führt durch die großen Themen der Oper und erschließt sie konsequent aus Mozarts Epoche heraus. Daraus gewinnt er ein radikal neues Verständnis der Zauberflöte und ihrer überwältigenden Musik.
Denn die Welt der Zauberflöte ist nicht einfach eine Phantasiewelt. In ihr spiegelt sich vielmehr das Zeitalter der Aufklärung mit seinen drängenden Themen, von der guten Herrschaft über den Selbstmord bis hin zur entfesselten und gezähmten Natur. Mozart wurde in Wien mit einer bedingungslosen Form der Aufklärung intensiv vertraut - und nahm in seiner letzten Oper Abschied von ihr. Denn die Zauberflöte lebt, wie Laurenz Lütteken beeindruckend zeigt, von der bestürzenden Einsicht, dass die Vielgestaltigkeit der Welt sich nicht mehr von der einen Vernunft ordnen lässt. Nur die Musik kann diese Vielfalt überhaupt noch erfahrbar machen. So ist die Zauberflöte, diese hierzulande bis heute meistgespielte Oper überhaupt, bei aller Komik und Überdrehtheit, bei aller Rede von Tugend und Gerechtigkeit, durchweht von einer Melancholie, die das Scheitern einer Epoche anzeigt.
"Laurenz Lütteken ist Ungewöhnliches gelungen: Indem er Mozart als eine Zentralfigur der Aufklärung darstellt, eröffnet er neue Perspektiven." Alfred Brendel über Laurenz Lütteken, "Mozart"