ANDREAS RÖDDER ist Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Prolog: Eine neue Welt
I. Internationale Ordnungen
1. Ordnungen in der Theorie
2. Vier Ordnungen aus drei Jahrhunderten
II. Die Ordnung von 1990
1. 'Die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland'
2. Neuer Wein in alten Schläuchen: NATO, EU und die Dominanz des Westens
3. 'Eine der ganz großen geopolitischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts': Das Ende der Sowjetunion
4. Zwischen Gewalt und Boom: China und Ostasien
5. Technologien und Märkte: Der große Globalisierungsschub
6. 'Ende der Geschichte' oder 'Kampf der Kulturen'? Einschätzungen und Erwartungen
III. Der unipolare Moment: Die 1990er Jahre
1. Hoffnungsschimmer und Wetterleuchten: Von Kuweit zum Kosovo
2. Postkommunistische Transformationen
3. Betrug an Russland?
4. NATO-Erweiterung und Ost-West-Beziehungen
5. Russland unter Jelzin
IV. Wendejahre: 2001 bis 2008
1. 9 /11, der
War on Terror und die
Freedom Agenda
2. Höhe- und Wendepunkt des Unipolarismus: Der zweite Irak-Krieg
3. Putins Wendung
4. Die Doppelkrise von 2008
V. Krisenzeit: Die 2010er Jahre
1. Der Nahe Osten: Kollaps einer Region
2. '... dann scheitert Europa': Die Krisen der Europäischen Union
3. Die Putin-Doktrin und der russische Revisionismus
4. Chinas Traum und Trumps Wende
VI. Zeitenwende: Das Ende der Ordnung von 1990
1. Impfstoffnationalismus und Deglobalisierung: Die Covid-19-Pandemie
2. Afghanistan: Das Scheitern von Demokratieexport und
Freedom Agenda
3. Russlands Krieg gegen die Ukraine
4. Das Hamas-Massaker und der Nahe Osten
VII. Historisches Fazit: Ursachen eines Scheiterns
VIII. Der verlorene Frieden: Politische Konsequenzen
Dank
Verzeichnis der Abkürzungen
Anmerkungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenregister
Sachregister
Wie die Chancen von 1990 verspielt wurden - Andreas Rödders bestechende Analyse
Im Jahr 1990 schien ein neues Zeitalter anzubrechen: das Zeitalter der liberalen Weltordnung, des Friedens und der Demokratie. Heute liegt diese Ordnung in Trümmern. Wie konnten die Chancen verspielt werden, die sich mit dem Ende des Kalten Krieges boten? Warum herrscht dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer wieder Krieg in Europa? Andreas Rödder erzählt die Geschichte des verlorenen Friedens von 1990 und fragt, was schief gelaufen ist.
Im Westen glaubte man nach 1990, dass sich die eigenen Werte quasi zwangsläufig durchsetzen würden. Es mochte Rückschläge geben und es mochte dauern, bis auch die letzten Autokratien verschwunden wären. Aber an der Richtung der Geschichte bestand kein Zweifel. Doch das war ein Irrglaube, der zur Hybris verleitete. Denn letztlich war es nicht die Überzeugungskraft der Ideen, die der liberalen Ordnung nach 1990 ihre Durchschlagskraft verlieh, sondern die machtpolitische Stärke des Westens. Als diese nachließ, kehrten auch die autoritären Gegenentwürfe zurück. Andreas Rödder erzählt die Geschichte der Weltpolitik seit 1990 und offenbart die Wurzeln der heutigen Weltunordnung. Dabei zeigt er, dass die Welt nicht auf eine multipolare Ordnung zusteuert, wie viele meinen, sondern auf einen neuen Ost-West-Konflikt, auf den wir uns einstellen müssen, wenn wir uns in ihm behaupten wollen.
"Rödder nimmt die Gegenwart auseinander, untersucht sie und setzt sie wieder zusammen. Der Erkenntnisgewinn ist erheblich."
Dresdener Morgenpost über "21.1"
. Das Buch zur Stunde: die Wurzeln der Weltunordnung
. 1990 träumte der Westen von einer neuen Friedensordnung
. Stattdessen haben wir heute ein neues Zeitalter der Kriege und Krisen
. Russland, China, Iran: der neue Ost-West-Konflikt
. Wie konnte es so weit kommen? Was lief schief? Und wie muss sich unsere Politik ändern?
. Für alle Leser:innen von Carlo Masala und Herfried Münkler