Landesbewusstsein und regionale Identitäten sind Ergebnisse gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse, die Naturräume zu Kultur- und Geschichtslandschaften gestalten. Auf der Grundlage ethnischer, soziokultureller, ökonomischer und politischer Faktoren entstehen kollektive Identitäten und formt sich herrschaftlich-politische Organisation. Die Beiträge des Bandes gehen diesen Prozessen für den thüringischen Raum nach, der über Jahrhunderte hinweg von territorialer Kleinräumigkeit und Vielgestaltigkeit geprägt war und erst 1920 mit der Gründung des Landes Thüringen zu staatlicher Einheit fand. Gefragt wird nach Selbst- und Fremdzuschreibungen Thüringens und der Thüringer in den vergangenen Jahrhunderten, nach den oft disparaten Elementen, aus denen sie sich zusammensetzen, und nach den Bildern und Medien, durch die sie transportiert und popularisiert wurden.