Gerechtigkeit für Mrs. Rochester!
In einem alten Herrenhaus auf Jamaika wächst Antoinette Cosway in einer Zwischenwelt heran: auf der einen Seite die einheimischen Dienstboten, ihre Lieder und Rituale, auf der anderen Seite die weißen Plantagenbesitzer, die sich als Herren über die Insel begreifen. Es ist eine Zeit des Umbruchs, die schwarze Bevölkerung begehrt erstmals auf. Als Antoinette Mr. Rochester heiratet, einen Mitgiftjäger aus England, prallen Welten aufeinander. - Bis zum Erscheinen von Jean Rhys' Roman im Jahr 1966 kannte man Mr. Rochesters Frau nur als die »Verrückte auf dem Dachboden« in Charlotte Brontës Roman ›Jane Eyre‹ - in der brillanten Neuübersetzung von Brigitte Walitzek kann nun die tragische Lebensgeschichte der karibischen Schönheit wiederentdeckt werden.
Jean Rhys (eigentlich Ella Gwendolen Rees Williams) wurde 1890 als Tochter eines walisischen Vaters und einer kreolischen Mutter auf der Karibikinsel Dominica geboren. Mit 16 Jahren kam sie nach England. Ihr erstes Buch erschien 1927, danach folgten vier Romane. In den 1940er Jahren verschwand sie aus der Öffentlichkeit. Erst 1966 erschien ihr berühmtestes Werk, ¿Die weite Sargassosee¿, das ihren literarischen Ruf als eine der wichtigsten englischsprachigen Autorinnen begründete. Sie starb 1979 in England.