Christoph Maria Herbst hat sich besonders bissige Tucholsky vorgeknöpft: Was passiert, wenn ein Mann sich von einer Frau beobachtet fühlt? - Natürlich wird er sich seiner offensichtlichen Strahlkraft und Schönheit ganz bewusst.
Bissig, ironisch und immer mit dem Finger in der Wunde beschreibt Tucholsky die Eigenarten der Geschlechter. "Der deutsche Mann, Mann, Mann - das ist der unverstandene Mann" schreibt er - und in der Interpretation von Christoph Maria Herbst tropft das Mitleid aus jeder Zeile. (Spielzeit ca. 74 Minuten) Titelliste: Der verspielte Mann/Sauflied, ganz allein/Die Dame im Vorzimmer/Immer/Frauen sind eitel. Männer? - Nie!/Die Frau spricht. Lamento/Ein Ehepaar erzählt einen Witz/Aus/Wo kommen die Löcher im Käse her/Also wat nu - ja oder ja?/Der Mensch/Das Lied vom Kompromiss/Rezepte gegen Grippe/Gespräch auf einem Diplomatenempfang/Zur soziologischen Psychologie der Löcher/An das Publikum/Was darf Satire?
Kurt Tucholsky (1890-1935) war einer der scharfsinnigsten Beobachter der Weimarer Republik. Als politisch engagierter Journalist erwies er sich als schriftstellerisches Multitalent. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel.