Es sind die Weißen Nächte, wenn es nicht dunkel wird in Sankt Petersburg. Durch die sommerleeren Abende flaniert der Erzähler, ein junger Mann und einsamer Träumer. Da begegnet er einem verzweifelten Mädchen, der 17-jährigen Nastenka. Sie kommen ins Gespräch, das sich an vier Abenden fortsetzt, erzählen sich von ihrem Leben, von Träumen, Hoffnungen und Kummer. Aus der zufälligen Begegnung entwickelt sich eine zarte Liebe. Doch Nastenkas Herz gehört einem anderen.
Dostojewskis Novelle, die zu den berühmtesten Liebesgeschichten der Weltliteratur zählt, wurde von Christiane Körner einfühlsam neu übersetzt. Stella Dreis hat den Band mit unverwechselbaren Illustrationen versehen.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. Er entstammte einer verarmten Adelsfamilie, sein Vater war Arzt. Nach dem Tod seiner Mutter 1837 ließ sich Dostojewski mit seinem Bruder Michail in St. Petersburg nieder, wo er von 1838 bis 1843 an der Militärakademie Bauingenieurwesen studierte. 1844 begann er mit den Arbeiten zu seinem 1846 veröffentlichten Erstlingswerk Arme Leute. Dieser Roman machte ihn zusammen mit Der Doppelgänger, der ebenfalls 1846 erschien, schlagartig berühmt. Zu seinem Hauptwerk zählen unter anderem die Romane Schuld und Sühne aus dem Jahr 1866, Der Idiot (1868) und Die Brüder Karamasow (1880). Dostojewski ist ein zentraler Vertreter des Realismus innerhalb der russischen Literatur und gilt neben Lew Nikolajewitsch Tolstoj als bedeutendster russischer Schriftsteller.