Die Begründung und schrittweise Durchsetzung einer liberalen Demokratie in Westdeutschland war ein Vorgang, welcher auch und gerade von den älteren Kultureliten beträchtliche Wandlungsprozesse und Anpassungsleistungen verlangte. Anhand der Lebenswege der beiden Publizisten Karl Korn (1908-1991) und Peter de Mendelssohn (1908-1982) werden diese Orientierungsversuche auf biographischer Ebene exemplarisch erschlossen und in die politisch-kulturellen Kommunikationsformen des Feuilletonjournalismus nach 1945 eingeordnet. Die Studie rekonstruiert die intellektuelle Selbstverständigung der frühen Bundesrepublik und zeigt die Überlagerung von deutschen Geistestraditionen und westlichen Einflüssen auf.
Marcus M. Payk, geboren 1973, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.