Emil Angehrn ist emeritierter Professor für Philosophie an der Universität Basel. Nach Studien, Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Katholieke Universiteit Leuven, der Universität Heidelberg, der Freien Universität Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt am Main war er bis 2013 als Professor für Philosophie an der Universität Basel tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Antike Philosophie, 19./20. Jahrhundert, Metaphysik, Geschichtsphilosophie, Kulturphilosophie, Hermeneutik.
Die Hermeneutik, die Lehre vom Verstehen und der Kunst der Interpretation, ändert sich mit deren Gegenstand. In einer klassischen Prägung gilt sie der Auslegung alter Schriften, heiliger Texte, juristischer Dokumente. In erweiterter Form, als allgemeine und universale Hermeneutik, befasst sie sich mit der Erschließung von Texten überhaupt und dem Verstehen der Wirklichkeit als solcher. Als existentielle Hermeneutik schließlich fragt sie nach dem verstehenden Subjekt selbst: Gegenstand einer Hermeneutik des Selbst ist der Mensch als das verstehende und sich über sich selbst verständigende Wesen.