Die Frage der Integration verschiedener ethnischer Gruppen in ein wachsendes Europa unter Bewahrung lokaler Interessen ist eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Umso wichtiger ist es, historische Vergleichsmomente zu analysieren, um zu verstehen, unter welchen Bedingungen Prozesse von Integration, Kommunikation und Herausbildung überregionaler Identitäten erfolgreich ablaufen können. Ein solches Vergleichsmoment stellen die sogenannten 'Provinziallandtage' in der römischen Kaiserzeit (1. Jahrhundert v. Chr. - 3. Jahrhundert n.Chr.) dar, die in den Provinzen des griechischen Ostens Koina, im lateinischen Westen Concilia genannt wurden. Anhand neuer Funde und neuer Fragestellungen der althistorischen Forschung beleuchtet Babett Edelmann-Singer diese in beinahe allen Provinzen anzutreffenden Versammlungen lokaler Eliten. Die Entstehungsgeschichte der Provinziallandtage, ihre politische Funktion für Rom und die Provinzbewohner sowie ihre soziale und ökonomische Bedeutung werden einer Neubewertung unterworfen und neben ihre traditionell in der Forschung betonte Rolle im Herrscherkult der Provinzen gestellt. Dies hat auch Auswirkungen auf die gängigen Erklärungsmodelle römischer Herrschaft in den Provinzen.
Forschungsschwerpunkte: Griechische und Römische Religionsgeschichte, insbesondere Herrscherkult, vergleichende Geschichte monarchischer Herrschaftsstrukturen, Geschichte der Provinzen des römischen Reiches mit Schwerpunkt Provinziallandtage, Politische Geschichte und Kultur der Frühen Kaiserzeit, Griechische und Lateinische Epigraphik.
Babett Edelmann-Singer studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten Regensburg und Leicester (1994¿1999). Erstes Staatsexamen 1999, Zweites Staatsexamen 2005. Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2001 Forschungsaufenthalt am DAI Rom. 2005 Promotion an der Universität Regensburg, dort 2005 bis 2013 Akademische Rätin. 2013 Habilitation und Ernennung zur Akademischen Oberrätin. 2014 bis 2016 Vertretungsprofessorin an den Universitäten Regensburg und Erlangen.
Forschungsschwerpunkte: Griechische und Römische Religionsgeschichte, insbesondere Herrscherkult, vergleichende Geschichte monarchischer Herrschaftsstrukturen, Geschichte der Provinzen des römischen Reiches mit Schwerpunkt Provinziallandtage, Politische Geschichte und Kultur der Frühen Kaiserzeit, Griechische und Lateinische Epigraphik.