Zwei ältere Männer, Baur und Bindschädler, befreundet seit der gemeinsamen Militärzeit, begeben sich auf einen Spaziergang durch das schweizerische Olten. Das Gespräch der beiden, eigentlich ein Monolog des einen, verläuft unbestimmt und frei wie der Fluß der Gedanken durch den Kopf. Baur läßt sich vom Spaziergang zu Beobachtungen und Erinnerungen anregen, die sein eigenes Leben betreffen, die Kindheit, das Schicksal der Freunde, die Lebenswelt des Dorfes, in dem er heranwuchs. Der Tod ist der ständig vorhandene Bezugspunkt seiner Assoziationen.
Gerhard Meier (1917 - 2008) lebte in Niederbipp (Schweiz). Er publizierte seit den sechziger Jahren Gedichte und Prosa, darunter den Roman Der schnurgerade Kanal (1977) und die Prosa-Tetralogie Baur und Bindschädler (1979-1990). Er wurde mit zahlreichen Preisen, u.a. dem Petrarca-Preis, dem Hermann-Hesse-Preis und dem Heinrich-Böll-Preis ausgezeichnet.