Wer Schleswig-Holstein lesend erfahren will - als Land zwischen den Meeren, zwischen den Ländern und Sprachen, zwischen den Zeiten - kann dies am besten in der vielsprachigen Poesie tun, die hier seit der Barockzeit entstanden ist. In einer Vielfalt der Töne, der Sprachen und Kulturen werden sie hier hörbar: die herbe Melancholie der Westküste, die Ostküste mit ihren lieblichen Förden und Buchten, die Ufer der Eider und der hohe Himmel an der Kieler Förde, die ostholsteinische Gutslandschaft und die Moore der Geest. Von Lebensfeier und Sterbensmüdigkeit ist in den hundert Gedichten von Heinrich Deterings Auswahl die Rede, vom menschlichen Makel und dem Trost des Glaubens, vom Gang der Jahreszeiten und den Freuden der Freundschaft.
Heinrich Detering, geboren in Neumünster 1959, lebt in Göttingen. Von 2005 bis 2010 lehrte er Literatur an der Universität Kiel, zwölf Jahre lang war er Präsident der Theodor-Storm-Gesellschaft in Husum. In seinen literaturwissenschaftlichen Arbeiten wie in seinen Gedichtbänden hat er sich immer wieder auch mit Landschaften und der Geschichte Schleswig-Holsteins beschäftigt. 2007 wurde er mit dem Wissenschaftspreis der Landeshauptstadt Kiel ausgezeichnet, seit 2013 ist er Ritter des Dannebrog-Ordens und seit 2023 Mitglied des Ordens Pour le mérite.