Das europäische 19. Jahrhundert ist geprägt von Revolutionen, die die alte Ordnung erschütterten, von einer machtvollen Industrialisierung, die das Leben der Menschen grundlegend veränderte, und von der Expansion Europas in die Welt in Form des Kolonialismus. Christopher Bayly zeigt in diesem Buch eindrucksvoll, dass das 19. Jahrhundert aber auch das Jahrhundert der Globalisierung war, in dem sich Ökonomien, politische Repräsentation, Kunst, Religion und die Produktionsweisen überall auf der Welt einander annäherten und sich eine neue, bis heute wirkende Form der Uniformität herausbildete. Bayly schildert zudem, wie im 19. Jahrhundert das Christentum, der Islam, der Hinduismus und der Buddhismus weltweit zu neuer Blüte gelangten und stellt damit die These von der »Entzauberung« der Welt nachhaltig in Frage. Sein weltumspannender Blick auf das Agieren der Staaten, die vielfältigen Ausprägungen von Gesellschaftsordnungen und Lebensweisen zeigt, wie eng schon im 19. Jahrhundert die Entwicklung Europas mit den anderen Erdteilen verknüpft war. Erst aus dieser Perspektive wird verständlich, warum »der Westen« im 20. Jahrhundert eine solche Dominanz entwickeln konnte.
Ausgezeichnet als »Historisches Buch des Jahres« der Zeitschrift DAMALS
Ausgezeichnet von H-Soz-u-Kult als »Das Historische Buch 2007« in der Kategorie »Entangled History«
Christopher A. Bayly (1945-2015) war Professor für Imperial and Naval History an der Cambridge University in Großbritannien. Seine Forschungsschwerpunkte waren die britische Kolonialgeschichte Indiens und die Geschichte des britischen Empire. Bayly galt als einer der führenden Vertreter der Globalgeschichte.