Bültmann & Gerriets
Was als wissenschaftlich gelten darf
Praktiken der Grenzziehung in Gelehrtenmilieus der Vormoderne
von Martin Mulsow, Frank Rexroth
Verlag: Campus Verlag GmbH
Reihe: Campus Historische Studien Nr. 70
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ISBN: 978-3-593-42277-0
Auflage: 1. Auflage
Erschienen am 18.06.2014
Sprache: Deutsch
Umfang: 566 Seiten

Preis: 62,99 €

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Klappentext
Biografische Anmerkung
Inhaltsverzeichnis

Lange Zeit hat man den Kulturen der Vormoderne die Befähigung zu Wissenschaftlichkeit abgesprochen. Dies geschah zu Unrecht, denn auch in den Jahrhunderten vor 1800 gab es institutionelle Ausprägungen, Lebenssituationen und Trägermilieus, soziale Vernetzungen und Regulierungsmechanismen von Wissenschaft. Öffnungsversuche gegenüber neuen Wissensfeldern, dezidierte Absonderungen von vermeintlich dilettantischem und unorthodoxem Wissen sowie der Umgang mit »geheimem« Wissen sind daher wichtige neue Phänomene, die dieser Band in Beiträgen von Vertretern unterschiedlicher kultur- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen eingehend untersucht.



Martin Mulsow ist Professor für Wissenskulturen der europäischen Neuzeit an der Universität Erfurt und Direktor des Forschungszentrums für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien Gotha. Frank Rexroth ist Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Göttingen.



Inhalt

> Vorwort

Praktiken der Grenzziehung in Gelehrtenmilieus der Vormoderne. Einige einleitende Bemerkungen

Frank Rexroth

Auslegungskrisen. Grenzarbeiten zwischen Wissenschaft, Recht und Religion im französischen Bettelordensstreit des 13. Jahrhunderts

Sita Steckel

Disziplinen und Institutionen. Grenzen des Wissens im Mittelalter

Maarten J.F.M. Hoenen

Roger Bacon und die Geheimwissenschaften. Ein Grenzfall für die Wissenschaftskonzeptionen von Zeitgenossen und Nachwelt

Matthias Heiduk

Eine zu elitäre Wissenschaft. Astrologische Verfahren als Ausweis medizinischer Gelehrsamkeit von Thomas Bodier bis Giovanni Antonio Magini

< Sabine Kalff

"Pour satisfaire à la curiosité des Princesses & des Dames de la Cour". Grenzarbeiten am wissenschaftlichen Feld im Frankreich des 17. Jahrhunderts

Andreas Pietsch

Von Klio verstoßen. Praktiken der Abgrenzung in der Geschichtsschreibung des späten 17. Jahrhunderts

Andreea Badea

Mechanik und Mirakel: Johannes Andreas Schmidt (1652-1726) und die technischen Grenzen des Wunders in Helmstedt

Bernd Roling

Offenheit und Abgrenzung im Mathematikerkreis um Leibniz. Die Auseinandersetzungen mit Clüver und Nieuwentijt

Charlotte Wahl

Johann Christoph Götz (1688-1733). Ein Nürnberger Arzt, seine Patienten, das gelehrte Publikum und die Sprache der Wissenschaft

Kay Peter Jankrift

Ausgrenzung und Attraktivität. Kataloge seltener und gefährlicher Bücher als doppelter Wertmaßstab

Michael Multhammer

Literarische Repräsentationen intellektueller Milieus in China im 18. Jahrhundert. Die "Gelehrten" des Romans Rulin waishi

Mareen Anders

Die Schuld als Ausschluss. Kommunikation über Wissenschaftlichkeit in Elogen auf Ehrenmitglieder der Berliner Akademie (1744-1760)

Anna Echterhölter

Geheimnis und Unendlichkeit bei Cureau de la Chambre und Condorcet

Laurens Schlicht

Johann Christoph Gatterer und die Grenzen historiographischer Wissenschaftlichkeit im 18. Jahrhundert

Martin Gierl

Die symbolischen Grenzen der Gelehrtenrepublik. Gelehrter Habitus und moralische Ökonomie des Wissens im 18. Jahrhundert

Marian Füssel

Samuel Simon Witte, Reiseberichte und wissenschaftliche Erklärungen von Persepolis und den Pyramiden um 1800

Marita Hübner

Hirschfeld versus Fürst de Ligne. Konkurrierende Autorinszenierungen und Grenzziehungspraktiken um 1800

Urte Stobbe

Agrarwissen und Volksaufklärung im langen 18. Jahrhundert. Was sehen historische Gewährsleute und was sehen ihre Historiker/innen?

Verena Lehmbrock

Gleichheit und Ungleichheit in den Wissenschaften. Debatten in der Académie royale des sciences 1720-1790

Caspar Hirschi

Blasphemie und Wissenschaft. Statt eines Nachworts: Abgründe der Gelehrtenrepublik in der Frühen Neuzeit

Martin Mulsow

Autorinnen und Autoren


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