Bültmann & Gerriets
Das verschuldete Selbst
Narrativer Umgang mit Privatinsolvenz
von Silke Meyer
Verlag: Campus Verlag GmbH
Reihe: Arbeit und Alltag Nr. 12
E-Book / PDF
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ISBN: 978-3-593-43633-3
Auflage: 1. Auflage
Erschienen am 11.05.2017
Sprache: Deutsch
Umfang: 447 Seiten

Preis: 41,99 €

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Klappentext
Biografische Anmerkung
Inhaltsverzeichnis

Seit dem 1. 1. 1999 ist in Deutschland die Restschuldbefreiung von privaten Schulden gesetzlich möglich. Die Insolvenzordnung sieht hierfür ein pädagogisches Programm vor, mit dem sich die Überschuldeten als "redlich" (InsO §1) und somit der finanziellen Schuldbefreiung würdig erweisen. Was aber macht Redlichkeit im Kontext von Verschuldung aus? Die geforderten Haltungen zeigen eine neoliberale Prägung: Selbstaktivierung, Selbstauskunft, Eigenverantwortlichkeit. Anhand von narrationsanalytisch ausgewerteten Interviews mit Verschuldeten zeigt die Autorin, wie diese Anforderungen und damit die Schuld an den Schulden internalisiert werden. Mit der Untersuchung des Erzählens als diskursiv anschlussfähiger Akt der Selbstkonstitution leistet das Buch nicht zuletzt einen methodologischen Beitrag zur empirischen Subjektivierungsforschung.



Silke Meyer ist assoziierte Professorin für Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck.



Inhalt
1. Einleitung 7
Schuldenfragen, Schuldverhältnisse und das verschuldete Selbst 7
Empirische Subjektivierungsforschung 17
Geschichte und Kontext der Ver- und Überschuldung in der Bundesrepublik Deutschland 28
2.Soziale und kulturelle Aspekte des Kredit- und Schuldenwesens 49
Pluralisierung und Differenzierung im historischen Schulden- und Kreditwesen 52
Vieldeutiges Schulden- und Kreditverständnis in traditionalen und Übergangsgesellschaften 58
Schulden und Subjekte in Ethnografien neoliberaler Gesellschaften 62
3.Verschuldung erforschen: Methodik der Datenerhebung 67
Wege ins soziale Feld der Verschuldung 69
Interviews 73
Verschriftlichung 76
Codierung 78
Asymmetrien im Feld 79
4.Narrationsanalyse als kulturwissenschaftliche Methode: Datenauswertung 90
Poetics of Folklore: Erzählen als kulturelle Leistung 91
Alltägliches Erzählen 95
Funktionen des Erzählens 103
Formen des Erzählens 108
Narrativer Habitus 121
Narrative Identität 127
5.Schuldengeschichten und der narrative Habitus der Rechtfertigung 131
Erfolgsgeschichten 133
Vergleichsgeschichten als soziale Positionierung 184
Versachlichen als Bewältigungsstrategie 229
Beziehungsgeschichten 252
Sprechen über Scheitern 265
Schweigemuster 297
Wünsche und Hoffnungen: "ein ganz normales Leben" 308
Die ethische Narrativitätsthese: die Moral der Geschichte 312
6.Subjektivierungsformate in Schuldendiskursen 328
Zur Entstehungsgeschichte der Insolvenzordnung: moderner Schuldturm vs. kritische Verbraucher/-innen 330
Die Verbraucherinsolvenz in Deutschland: ein Rechtsdiskurs und seine soziale Wirksamkeit 334
Imperative des medialen Schuldendiskurses 360
7.Der Ich-Effekt der Schuldenerzählungen: Zusammenfassung und Ergebnisse 376
Schulden- und Schuldverhältnisse als Ausdruck einer neoliberal verfassten Gesellschaft 379
Ver- und Entschuldungskultur als Umgang mit sozialen Problemen 393
Literatur 397
Gedruckte und online publizierte Sekundärliteratur mit ausgewiesenen Autoren und Autorinnen 397
Internetquellen (ohne ausgewiesene Autoren und Autorinnen) 444
Anhang 445
Transkriptionszeichen 445
Interviews und zugehörige Biogramme 445
Dank 447


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