London wird in zeitgenössischen Romantexten häufig als Ort einer gesteigerten Fragmentierung und Kontingenz konstruiert. Die Metropole als Kristallisationspunkt postmoderner Tendenzen steht in engem Zusammenhang mit einer erhöhten Desorientierung und Identitätsproblematik ihrer Bewohner. Diese Studie widmet sich ausgewählten Londonromanen von Peter Ackroyd, Martin Amis, Hanif Kureishi, Geoff Nicholson, Zadie Smith und Monica Ali, deren Protagonisten sich durch idiosynkratische Reorientierungsstrategien neu zu verorten suchen. Vor dem Hintergrund aktueller urbanistischer Studien z. B. von Lefebvre, Baudrillard oder de Certeau wird aufgezeigt, dass diese Strategien ein Aufbrechen essentialistischer Diskurse und Orientierungssysteme widerspiegeln.
Die Autorin: Martina Deny legte an der Universität Würzburg ihr Magister- und Staatsexamen in den Fächern Anglistik und Germanistik ab. Sie promovierte an der Universität zu Köln im Fachbereich Englische Philologie. Ihre Schwerpunkte sind Shakespeare, das Frauenbild im Viktorianismus und der postmoderne Roman.
Aus dem Inhalt: Postmoderne Metropole - Urbanistik - Zeitgenössischer Londonroman - Orientierung und Identität - Narrative Identitätskonstruktion - Performanz und Selbststilisierung - Kulturelle Hybridität und Third Space - Konzeptualisierung und Systematisierung von Raum/Mapping und topographische Techniken.