Bültmann & Gerriets
Männlichkeitskonstruktionen im Nationalsozialismus
Formen, Funktionen und Wirkungsmacht von Geschlechterkonstruktionen im Nationalsozialismus und ihre Reflexion in der pädagogischen Praxis
von Anette Dietrich, Ljiljana Heise
Verlag: Peter Lang
Reihe: Zivilisationen und Geschichte / Civilizations and History / Civilisations et Histoire Nr. 18
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-631-61760-1
Erschienen am 10.01.2013
Sprache: Deutsch
Format: 216 mm [H] x 153 mm [B] x 20 mm [T]
Gewicht: 508 Gramm
Umfang: 304 Seiten

Preis: 68,95 €
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Klappentext
Biografische Anmerkung
Inhaltsverzeichnis

Männlichkeitskonstruktionen im Nationalsozialismus wurden von der Geschichtswissenschaft bisher kaum beachtet. Dieser Band zeigt das Erkenntnispotenzial der Analysekategorie Geschlecht auf, indem er die Wirkungen von Männlichkeitskonstruktionen auf politischer und struktureller Ebene sowie als Handlungs- und Deutungsmuster herausarbeitet. In den Beiträgen werden methodisch und theoretisch innovativ Männlichkeitskonstruktionen in verschiedenen NS-Täterorganisationen untersucht. Zudem fragen sie im Kontext der NS-Verfolgung danach, welche (rassifizierten) Fremdzuschreibungen, aber auch Selbstermächtigungsstrategien mit Männlichkeitskonstruktionen verbunden waren. Repräsentationen und Deutungen von Männlichkeiten und ihre Auswirkungen nach 1945 werden darüber hinaus ebenso in den Blick genommen wie Entwürfe einer geschlechterreflektierten und heteronormativitätskritischen pädagogischen Praxis.



Anette Dietrich ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt Universität zu Berlin.
Ljiljana Heise promoviert an der Freien Universität Berlin zu den britischen Ravensbrück-Prozessen.



Inhalt: Lerke Gravenhorst: Geleitwort ¿ Anette Dietrich/Ljiljana Heise: Perspektiven einer kritischen Männlichkeitenforschung zum Nationalsozialismus. Eine theoretische und pädagogische Annäherung ¿ Raewyn Connell: Masculinity and Nazism ¿ Frank Werner: «Noch härter, noch kälter, noch mitleidloser». Soldatische Männlichkeit im deutschen Vernichtungskrieg 1941-1944 ¿ Sebastian Winter: Sippengemeinschaft statt Männerbund. Über die historische Genese der Männlichkeitsentwürfe in der SS und die ihnen unterliegende Psychodynamik ¿ Magnus Koch: Männlichkeit und Verweigerung. Deserteure der Wehrmacht aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive ¿ Regina Mühlhäuser: `Mannestrieb¿ und `Manneszucht¿. NS-Politiken im Umgang mit Vergewaltigung, Prostitution, hetero- und homosexuellen Verhältnissen deutscher Soldaten während des Kriegs in der Sowjetunion (1941-1945) ¿ Martin Dröge: Männlichkeit - Kameradschaft - Volksgemeinschaft. Zur Biografie eines Nationalsozialisten ¿ Corinna Tomberger: Männlichkeiten ins Bild gesetzt. Geschlechteranalytische Überlegungen zu einem Amateurfoto aus dem Polenfeldzug ¿ Ljiljana Heise: Auswirkungen von Geschlechter- und Medizindiskursen vor Gericht. Der Fall Walter Sonntag im vierten britischen Ravensbrück-Prozess 1948 ¿ Veronika Springmann: Boxen im Konzentrationslager. Erzählmuster und Interpretationen ¿ Kim Wünschmann: Männlichkeitskonstruktionen jüdischer Häftlinge in NS-Konzentrationslagern ¿ Astrid Messerschmidt: Selbstbilder in den Beziehungen zum Nationalsozialismus. Perspektiven geschlechterreflektierender Erinnerungsbildung ¿ Heike Radvan: Geschlechterreflektierende Rechtsextremismusprävention. Eine Leerstelle in Theorie und Praxis ¿ Michael Franke/Olaf Kistenmacher/Anke Prochnau/Katinka Steen: Die Thematisierung von Männlichkeitskonstruktionen in der geschlechterreflektierenden Gedenkstättenarbeit ¿ Matthias Heyl: Gender als Kategorie in der gedenkstättenpädagogischen Praxis der Gedenkstätte Ravensbrück - ein Werkstatttext.


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