Die europäischen Grundfreiheiten haben erheblichen Einfluss auf das nationale Steuerrecht. Im EU-Binnenmarkt kann es immer noch zu einer erhöhten Belastung infolge eines Steuerzugriffs mehrerer Staaten kommen. Diese Arbeit zeigt die Einwirkungen der europäischen Grundfreiheiten auf die zwischenstaatliche Steuerverteilung auf. Im Kern befasst sie sich mit der Frage, ob die Grundfreiheiten eine Abmilderung oder Vermeidung einer internationalen Doppelbesteuerung verlangen, die aus dem Zusammenwirken unterschiedslos anwendbarer Rechtsordnungen resultiert. Der EuGH geht in mittlerweile gefestigter Rechtsprechung davon aus, dass dies nicht der Fall ist. Mit diesen Judikaten setzt sich die Arbeit im Kontext der Rechtsprechung des EuGH zu den indirekten Steuern kritisch auseinander. Die in der Literatur vertretenen Lösungsansätze werden im Hinblick auf ihre rechtliche Begründung und Praktikabilität untersucht.
Philipp Riedl hat an der juristischen Fakultät der Universität Regensburg studiert. Seit Beendigung des Referendariats am Landgericht Regensburg und bei der Regierung der Oberpfalz ist er als Rechtsanwalt im Bereich des Steuer- und Kapitalmarktrechts tätig.
Inhalt: Einwirkung der Grundfreiheiten auf die zwischenstaatliche Steuerverteilung der Mitgliedstaaten ¿ Problematik der Doppelbesteuerung im Binnenmarkt ¿ Grenzen der grundfreiheitsrechtlichen Verpflichtung im Zusammenhang mit der Vermeidung der internationalen Doppelbesteuerung ¿ Rechtsprechung des EuGH zu den Ertragsteuern.