Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist eines der komplexesten, ambivalentesten und zugleich erfolgreichsten rechtlich-politischen Konzepte. Dieses Buch wirft einen Blick zurück auf das 20. Jahrhundert ¿ dabei erscheint dieses als Jahrhundert der Selbstbestimmung und seine zweite Hälfte als Zeitalter der Sezession. Im Zentrum der Analyse steht der Fall Kosovo, der bis heute Gegenstand kontroversieller völkerrechtlicher und politischer Debatten ist. Das Buch geht der Frage nach, wie sich das Prinzip der Selbstbestimmung im Sinne einer «konkreten Utopie» weiterentwickeln könnte. Gerade durch seine Humanisierung in den letzten Jahrzehnten appelliert das Völkerrecht an das Gewissen der Staatengemeinschaft und fungiert dabei als Katalysator bei der Realisierung des Fernziels einer gerechten Weltordnung, welche die Menschenrechte und das Recht auf Selbstbestimmung gewährleistet.
Die Geschichte der Selbstbestimmung - Sezession - von der «konkreten Utopie» zum «faktischen Phänomen» - Der Fall Kosovo und das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs - Der Präzedenzfall Kosovo und die Krim - Ausblick: Realizing Utopia (Cassese): die «konkrete Utopie» eines zukunftsweisenden Völkerrechts
Anna Fischer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen völkerrechtliche und rechtsphilosophische Themen.