Als Orte der literarischen Moderne gelten meist nur die Großstädte Paris, London, Berlin oder Wien. Das vorliegende Buch zeigt, dass auch abseits der Metropolen avancierte und sozial engagierte Literatur möglich war. Dazu wird die Mährische Moderne eingehender vorgestellt, eine Autorengruppe zu Beginn des 20. Jhs., die zwar innerhalb der Habsburger Monarchie agierte, aber aufgrund ihrer geographischen Lage auch die poetischen Innovationen des deutschen Kulturraums integrierte. Daraus entstand eine eigenständige Literatur zwischen Wiener Moderne und konsequentem Naturalismus. Neben ästhetischen und narrativen Aspekten kommen dabei zwei Themenschwerpunkte zur Sprache, die den transitorischen Prozess der Moderne diskursiv mitbestimmten: Die Krise der Familie und der nationale Konflikt.
Alžb¿ta Peštová ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Literatur-Sektion
des Germanistik-Instituts an der Palacky-Universität in Olomouc (Tschechien), wo sie über regionale Literatur aus den Böhmischen Ländern promovierte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die literarische Moderne, die Regionalliteratur aus Böhmen und Mähren sowie der Familiendiskurs.
Danksagung ¿ 1. Einführung ¿ 2. Literarische Familie ¿ 3. Kleinformen und Schreibweisen der mährischen Modern ¿ 4. Brünner Romane ¿ Großstadtromane? ¿ 5. Schlussbetrachtung ¿ 6. Literaturverzeichnis