Harriet Pringle ist vor dem Einmarsch der Deutschen in Rumänien nach Athen entkommen. Nervös wartet sie auf Nachrichten ihres Mannes Guy, der immer noch in Bukarest festsitzt. Als die beiden endlich unter griechischer Sonne wiedervereint sind, ahnen sie nicht, dass die große Kriegsmaschinerie sie bald in ihrem neuen Exil erreicht haben wird. Und auch ihre Beziehung leidet unter den Zeitläuften. Guy verliert sich in seinen politischen Aktivitäten, und als Harriet sich in den gutaussehenden jungen Offizier Charles Warden verliebt, scheint die Ehe nicht mehr zu retten. Aber in einem Europa, das mehr und mehr aus den Fugen gerät, in einer Stadt, wo Hunger herrscht und bald schon Bomben fallen, können die beiden nur gemeinsam bestehen.
Olivia Manning wurde 1908 in Portsmouth geboren und wuchs in Nordirland auf. Nach einer Ausbildung als Malerin an der Portsmouth School of Art zog sie nach London und begann zu schreiben. Ihre ersten Bücher veröffentlichte sie unter einem männlichen Pseudonym. Der erste Roman unter eigenem Namen, 'The Wind Changes', erschien 1937. Während des Zweiten Weltkriegs flüchtete sie mit ihrem Ehemann nach Griechenland und danach nach Jerusalem. Ihre dortige Zeit bis 1945 und ihre Erfahrungen im britischen Protektoratsgebiet Palästina verarbeitete sie in ihrem ersten großen Erfolg 'School for Love' von 1951 (dt. erst 2013 als Abschied von der Unschuld).
Mannings bekanntestes Werk ist 'Fortunes of War', das aus zwei Trilogien besteht ('The Balkan Trilogy' und 'The Levant Trilogy' -; es zeichnet die Kriegserfahrungen einer Gruppe von Engländern auf, die während des Zweiten Weltkrieges zwischen Rumänien, Griechenland, Ägypten und Palästina hin- und herwandern. Teile des Inhalts wurden zu einer TV-Serie mit Emma Thompson und Kenneth Branagh in den Hauptrollen.
Silke Jellinghaus, geboren 1975, ist Übersetzerin, Autorin und Lektorin und lebt in Hamburg. Unter anderem hat sie Jojo Moyes und Graham Norton übersetzt.