Britta Rotsch, geboren 1987, ist eine deutsche Journalistin und Autorin in Berlin. Ihr Fokus liegt dabei auf gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, Tabuthemen, Feminismus und Familie. Sie absolvierte die Reportageschule Reutlingen und studierte vorher Soziologie, Psychologie und Gender Studies in Deutschland und Österreich. Von Wien aus arbeitete sie sieben Jahre lang als freie Journalistin für den D-A-CH-Raum, u. a. für Deutschlandradio, Radio Ö1, Zeit, NZZ und FAS. Nebenbei arbeitet sie immer wieder ehrenamtlich in sozialen Einrichtungen und auf Filmfestivals.
#MeToo im Klassenraum
Britta Rotsch in der 12. Klasse ist, als ein Lehrer beginnt, ihr Liebesbriefe zu schreiben. Sie ist damals 18, er Ende 50 und verheiratet. Er schickt Britta intime Mails; sie findet das einerseits abstoßend, andererseits bittet sie ihn auch nicht, damit aufzuhören. Brittas Verhältnis zu ihren Eltern ist belastet, sie fühlt sich in einer schwierigen Phase ihres Erwachsenwerdens von ihrem Lehrer gesehen und ist zugleich völlig überfordert. Heute kann sie das Erlebte als das einordnen, was es war: eine Grenzüberschreitung, ein klarer Machtmissbrauch. Und sie weiß auch, dass sie mit ihrer Erfahrung nicht allein ist.
Nachdem sie als Journalistin in verschiedenen Medien über das Thema berichtet, schreiben ihr unzählige Frauen und erzählen von ähnlichen Erlebnissen, von unangemessenen Berührungen, von Briefen, gar von sexuellen Übergriffen durch Lehrer. Die Autorin beleuchtet Grenzüberschreitungen in der Schule aus verschiedenen Blickwinkeln, spricht mit Betroffenen, mit Lehrer:innen und Expert:innen und stellt unbeqeume Fragen: Warum gibt es für Täter nur selten juristische Konsequenzen? Wieso wird das Thema in der Ausbildung von Lehrkräften nicht aufgegriffen? Und vor allem: Wie kann man alltäglichen Machtmissbrauch erkennen und unterbinden?