In der Ökonomie erschöpfbarer Ressourcen liefert die Theorie nach Hotelling (1931) auch heute noch das Grundverständnis, wie sich ein Markt mit einer erschöpfbaren Ressource entwickelt. Jedoch existiert hinsichtlich der empirischen Fragestellung nach der Validierung der ressourcenökonomischen Standardtheorie kein Konsens. Hindernisse bei der bisherigen methodischen Vorgehensweise tragen hierzu substantiell bei. Ausgehend von dieser Problematik hat sich die vorliegende Arbeit das Ziel gesetzt, mithilfe der experimentellen Wirtschaftsforschung eine Ergänzung zu den zahlreichen, traditionell-empirischen Untersuchungen sowie theoretischen Überlegungen zu liefern.
Das Design der durchgeführten Experimente basiert dabei auf einer Continuous Double Auction, in der Käufer und Verkäufer auf einem Markt eine erschöpfbare Ressource handeln. Es werden in den experimentellen Untersuchungen neben dem ¿Basis-Treatment¿ drei weitere Treatments, wie bspw. die Einführung einer Backstop-Technologie, vorgestellt und ausgewertet. Die Preis- und auch die Abbaupfade befinden sich weitestgehend im Einklang mit den theoretischen Voraussagen, wobei der Markt eine effiziente Allokation der Ressourcen gewährleistet.
Neben den experimentellen Ergebnissen wird auch die tatsächliche Nutzung fossiler (und damit erschöpfbarer) Ressourcen analysiert. Die Kombination aus einer komfortablen Ressourcenausstattung von fossilen Energierohstoffen in Verbindung mit einem kritischen Treibhausgasemissionsproblem führt dazu, dass in ressourcenökonomischen Modellen eine Restriktion einer Emissionsobergrenze Berücksichtigung finden muss. Weitere Themen wie beispielsweise die langfristige Preisentwicklung realer Ressourcenmärkte und verschiedene grüne Paradoxa werden diskutiert.