In diesem Gutachten wird anhand eines Simulationsmodells des deutschen Übertragungsnetzes ausgehend vom Netzentwicklungsplan 2014 untersucht, unter welchen Bedingungen der vorgesehene ¿Gleichstrompassage Süd-Ost¿ (D-Korridor) nicht mehr erforderlich wird. Die ausgewählten Untersuchungsszenarien berücksichtigen Verlagerungen der Windstromerzeugung von der Ostsee nach Bayern, den Wegfall der Braunkohleverstromung in Mitteldeutschland, zusätzliche Kapazitäten an regional verteilten Gaskraftwerken und eine (Langzeit-) Speicherung von Überschussenergie und -leistungen in der norddeutschen Starkwindregion.
Die Ergebnisse zeigen, dass wirksame Alternativen zum Ausbau des D-Korridors bestehen. So kann bspw. durch eine Kopplung der Stromerzeugung in der Starkwindregion mit Energiespeichern die Erzeugung gleichmäßiger und zudem verbrauchsorientiert in das Verbundnetz eingespeist werden, wodurch Netzengpässe und damit zusätzliche Transportkapazitäten vermieden werden. Die Bewertung dieser Alternativen hinsichtlich z.B. ökonomischer, ökologischer, rechtlicher, politischer und/oder gesellschaftlicher Kriterien bleibt in dieser Studie unberücksichtigt.