wan Turgenjew 1818-1883 wurde als Sohn eines russischen Offiziers in Orjol geboren. Er studierte in Moskau, St. Petersburg und im Ausland Literatur und beschäftigte sich mit Philosophie. Nach Abschluss seines Studiums begann er vorübergehend eine Beamtenlaufbahn, um dann freier Schriftsteller zu werden. Ab 1855 hielt er sich überwiegend in Europa (v.a. Deutschland und Frankreich) auf. Er unterhielt Freundschaften mit diversen anderen Literaten seiner Zeit wie Theodor Storm, Gustave Flaubert und Paul Heyse. Turgenjew war nicht nur einer der begnadetsten Novellendichter, sondern auch für seine Lyrik und u. a. den Generationenroman 'Vater und Söhne' bekannt. Dank ihm erhielt der Begriff des Nihilisten im Russischen breite Verwendung.
Rückblickend erzählt Wladimir Petrowitsch die Geschichte seiner ersten Liebe: Damals 16-jährig, verliebt er sich während eines ländlichen Sommeraufenthalts mit seinen Eltern in die 21-jährige Zinaida. Sogleich sieht er sich in Konkurrenz mit einer Reihe weiterer Kavaliere, die alle um sie werben. Trotz ihrer verspielten, launischen Natur - sie spielt die Verehrer gegen einander aus, lacht über sie, verlangt ihnen sadistische Liebesbeweise ab und beherrscht das Heiß und Kalt-Spiel wie keine andere - ist Wladimir ihr und seinem entflammten Gefühlen ganz ergeben. Doch schließlich merkt der Liebesblinde, dass sein eigentlicher Rivale keiner der Herren in ihrem Hause ist ... . Turgenjew - einer der bedeutendsten Vertreter des russischen Realismus - beschreibt in seiner autobiographischen Novelle die Tragik einer einseitigen ersten Liebe vor dem Hintergrund einer untergehenden russischen Aristokratie. Der Band enthält außerdem die Erzählungen »Assja« und »Der Traum«.