Chihiro Hamano, 1977 in Hiroshima geboren, absolvierte zunächst ein Studium an der philologischen Fakultät der Waseda-Universität, Tokyo, und schreibt Essays, Filmkritiken, Interviews und Reiseberichte für verschiedene Magazine und Zeitungen. 2018 schloss sie ein weiteres Studium der Kulturanthropologie an der Universität Kyoto ab und promovierte mit einer Dissertation zum Thema Sexualität. Saint Zoo ist ihr erstes Buch auf Deutsch.
Daniel Yamada ist geboren in Wien und wohnt seit dem Jahr 2000 in Berlin-Kreuzberg. Nach jahrelanger Tätigkeit als Tänzer und einer Tournee nach Japan studierte er Ostasienwissenschaften und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin, daraufhin Japanologie mit Schwerpunkt Übersetzung sowie Tanzwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Dozent für Deutsch als Fremdsprache u.a. am Sprachenzentrum der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Keio Universität und Dokkyo Universität in Japan. Daniel Yamada ist freiberuflicher Übersetzer seit 2017.
Liebe, Erotik und Sex: Diese Begriffe sind Chihiro Hamano unverständlich geworden. Nachdem sie über zehn Jahre körperliche und seelische Gewalt in der Beziehung mit ihrem Partner erleben musste, hat sie nur noch Verachtung dafür übrig. Um das Erlebte verarbeiten zu können, begibt sie sich auf eine Recherchereise zu den Themen, die von nun an ihr Leben bestimmen: Gewalt, Macht und Sexualität.
Ihre Recherche führt sie bald zu einer tabuisierten Spielart der Sexualität: Zoophilie. Die verblüffende Reise, auf die sie ihre Leserinnen und Leser in diesem mitreißend geschriebenen und von rückhaltloser Offenheit geprägten Buch mitnimmt, führt sie von Tokyo nach Berlin. Sie lernt Zoophilie und Zoophile kennen und versucht neue Antworten auf Fragen nach dem Zusammenhang von Sexualität und freiem Willen, nach »Beziehungen auf Augenhöhe«, nach Legalität und Pathologisierung, nach Begehren und Unterdrückung, nach Formen des Coming-out und der Toleranz zu finden. Im Zentrum steht die Frage nach dem Verzicht. Hamanos faszinierende Recherche, die mit einer beeindruckenden Reflexion über sexuelle Gewalt endet, wird zu einer Form der Selbstheilung.