Wie modern war das Kaiserreich? Die Geschichtswissenschaft streitet heftig über diese Frage, und sie ist auch aus didaktischer Sicht äußerst produktiv. Obrigkeitsstaatlichkeit, Militarismus und Klassenschranken stehen beispielhaft für repressive und retardierende Traditionsüberhänge. Demgegenüber hebt die jüngere Forschung verstärkt progressive Tendenzen hervor wie etwa Massenpolitisierung, Frauenbewegung und Kommunikationsrevolution. Das Themenheft bringt diese schillernde Ambivalenz durch seine komplementäre Anlage zum Ausdruck: Antimoderne und zukunftsweisende Aspekte der Epoche wechseln einander ab und nehmen antithetisch aufeinander Bezug.
Die ausgewählten Materialien, weit überwiegend Primärquellen, sind auf Kontroversität und Multiperspektivität hin angelegt. Das Basismodul ist für Lernende beider Sekundarstufen geeignet, während sich ein Erweiterungsmodul im Sinne der Differenzierung insbesondere an Schüler*innen der Oberstufe richtet.
Dr. Michael Brabänder unterrichtet die Fächer Geschichte und Englisch an der Main-Taunus-Schule in Hofheim am Taunus und ist dort als Studienleiter tätig. Daneben entwickelt er fachdidaktische
Unterrichtsmaterialien und ist Schulbuchautor.
Sonderweg oder Kontinuität - das Kaiserreich in der historischen Kontroverse
Modul 1: Reichsverfassung
Modul 2: Klassengesellschaft
Modul 3: Industrialisierung
Modul 4: Soziale Frage
Modul 5: Außenpolitik - Ära Bismarck
Modul 6: Außenpolitik - Wilhelminische Ära
Modul 7: Kolonialismus
Modul 8: Friedensbewegung
Modul 9: Militarismus
Modul 10: Reformbewegung
Modul 11: Antisemitismus
Modul 12: Frauenbewegung
Modul 13: Spurensuche - Erinnerungskultur
Modul 14: Juli-Krise und Kriegsausbruch
Modul 15: Modernitätsdebatte
Quellen und Literatur