Wenn auch marginalisiert, stellt literarische Mehrsprachigkeit keineswegs ein randständiges Phänomen der Literatur dar. Vielmehr lässt sie sich in verschiedensten Epochen aufspüren und sie manifestiert sich in vielfältigen sprachlich-ästhetischen Formen. Dabei eröffnen Sprachmischungen, Hybridisierungen und Neuformierungen ästhetische Zwischenräume sowie erweiterte Möglichkeiten der Deutung und Interpretation. Im Fokus dieses Bandes stehen Ästhetiken, Entwicklungen, Formen und Funktionen literarischer Mehrsprachigkeit in Geschichte und Gegenwart, die auch hinsichtlich ihrer didaktischen Potenziale untersucht werden. Neben literaturwissenschaftlichen Perspektiven erörtern die Beiträge insbesondere literaturdidaktische Ansätze, die literarische Mehrsprachigkeit in poetischen Texten ins Zentrum stellen. Dabei werden verschiedene Formen des Inter-, Trans- oder Heterolingualen didaktisch reflektiert und/oder aus einer dominanzsprachkritischen Perspektive für den Literaturunterricht fruchtbar gemacht.
Dr. Nazli Hodaie ist Professorin für Deutsche Literatur und ihre Didaktik mit dem Schwerpunkt Heterogenität und Interkulturalität an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.
Dr. Heidi Rösch war bis zu ihrer Emeritierung 2020 Professorin für Interkulturelle Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.
Lisa Treiber ist Lehrerin für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen und lehrt im Bereich Literaturdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.
A Kritisch-theoretische Zugänge
B Textanalytische Zugänge
C Produktive und rezeptive Zugänge